- Wieso gibt es Krypto-Geldautomaten?
- Wie funktioniert ein Krypto-Geldautomat?
- Wer sind die Anbieter?
- Gibt es ein Geldwäsche-Risiko
- Wo finde ich Krypto-Automaten?
Eine bundesweite Aktion gegen Betreiber illegaler Krypto-Geldautomaten hat für Aufsehen gesorgt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat 13 illegal aufgestellte Krypto-Wechselgeräte aus dem Verkehr gezogen. Insgesamt wurden 35 Standorte durchsucht, unter anderem auch in Stuttgart. Krypto-Geschäfte an Geldautomaten gelten als gewerbsmäßiger Eigenhandel oder als Bankgeschäft und sind nur mit einer Erlaubnis der BaFin möglich. Darüber hinaus kann an solchen Automaten Geldwäsche betrieben werden. Krypto-Automaten wurden in den letzten Jahren immer häufiger und sollen den Menschen den Zugang zum digitalen Geld erleichtern.
Wieso gibt es Krypto-Geldautomaten?
Der Krypto-Geldautomat bietet eine neue Möglichkeit in Krypto-Währungen zu investieren, da man in gewohnter Handhabung Geldscheine in einen Automaten stecken kann, wenn man gerade ohnehin beim Einkaufen unterwegs ist.
Ganz so einfach ist die Bedienung eines Krypto-Geldautomaten aber nicht. Es gibt zum Beispiel technische Hürden: Man braucht dafür eine elektronische Wallet, also eine digitale Brieftasche, in der Kryptowährungen aufbewahrt werden. Außerdem sollte man sich mit der Funktionsweise solcher Währungen beschäftigen.
Wie funktioniert ein Geldautomat für Kryptowährungen?
Wer in eine digitale Währung am Automaten einzahlen möchte, braucht zunächst eine spezielle App des Betreibers, um die gekaufte Kryptowährung in seiner Wallet, der digitalen Brieftasche, gutschreiben zu lassen. Dafür muss man sich im Vorfeld beim Betreiber der Geldautomaten registrieren und seine Identität bestätigen. Das geht meist mit einem Personalausweis oder einem Reisepass. Außerdem muss man seine Adresse angeben. In der Regel kann man dann beim Automaten die gewünschte Kryptowährung auswählen, muss eine Mindestmenge an Bargeld einzahlen und kann sich diese über einen Barcode in seinem Wallet gutschreiben lassen. Die Quittung kommt dann meist per Mail. Von Anbieter zu Anbieter kann es in diesem Prozess aber zu Unterschieden kommen.
Die Automatenbetreiber lassen sich ihre Dienstleistung natürlich etwas kosten. Gebühren von circa zehn Prozent und mehr sind keine Seltenheit. Deshalb kann es sich lohnen, zu vergleichen, ob man auf einer seriösen Internetplattform die Krypto-Währung günstiger bekommt.
Bei den meisten in Deutschland aufgestellten Automaten kann man nur die bekanntesten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Ether kaufen. Wer sein digitales Geld übrigens wieder verkaufen möchte, muss meistens nach einer Alternative schauen. Die wenigsten Automaten bieten neben der Kauf-Funktion auch eine Auszahlung an.
Wer sind die Anbieter?
Wer einen Krypto-Geldautomaten aufstellt, braucht eine Erlaubnis der BaFin. Für diese Genehmigung arbeiten die Anbieter meistens mit einer Partnerbank zusammen. Für Verbraucher ist es deshalb wichtig zu prüfen, ob eine Genehmigung der BaFin vorliegt und welche Partnerbank der Betreiber hat. Die Gefahr ist sonst groß, sein Geld in einen nicht autorisierten Automaten zu werfen.
Seriöse Betreiber stellen auf ihrer Homepage alle wichtigen Informationen zur BaFin-Registrierung und zur Partnerbank zur Verfügung. Bei der Unternehmensdatenbank der BaFin lässt sich dann prüfen, ob die gemachten Angaben stimmen.
Die meisten Krypto-Automaten in Deutschland werden von Kurant betrieben. Aufsichtsrechtlicher Betreiber der Kurant-Automaten ist die Hamburger Sutor-Bank. In der Unternehmensdatenbank der BaFin ist die Privatbank gelistet.
Wirtschaft Digitales Geld – Gehört Kryptowährungen die Zukunft?
Immer mehr Menschen legen ihr Geld in Kryptowährungen an. Wie sicher ist es dort? Ist das digitale Geld die Zukunft unseres Finanzsystems oder droht der Hype bald zu platzen?
Gibt es ein Geldwäscherisiko bei Krypto-Geldautomaten?
Illegal aufgestellte Krypto-Geldautomaten können laut BaFin ein erhebliches Geldwäscherisiko darstellen. Bei einer Razzia in Süddeutschland wurde fast eine Viertelmillion Euro Bargeld sichergestellt. Oft werden illegale Automaten nur für kurze Zeit an Kiosken und anderen Geschäften aufgestellt, um Kontrollen zu umgehen. Den Betreibern drohen Strafen von bis zu fünf Jahren Haft.
Die BaFin rät auf SWR-Anfrage dazu, den Namen des Betreibers in der Unternehmensdatenbank auf der BaFin-Webseite zu recherchieren. Wenn der Name dort gelistet ist, kann man davon ausgehen, dass der Betreiber legal ist. Steht kein Name des Betreibers am Automaten, ist das laut BaFin bereits auffällig. Es gelten im Hinblick auf die Geldwäscheprävention die gleichen Auflagen wie für andere Geldautomaten: Ohne Nachweis dürfen nur bis zu 10.000 Euro Bargeld entgegengenommen werden.
Behörde sah Gefahr von Geldwäsche Auch in Stuttgart: Finanzaufsicht beschlagnahmt Krypto-Wechselautomaten
In Stuttgart und anderen Städten konnten an Automaten Euro gegen Kryptowährungen getauscht werden - ohne Erlaubnis der Finanzaufsicht BaFin. Sie ließ die Geräte beschlagnahmen.
Wo gibt es die Krypto-Automaten?
In Deutschland gibt es mittlerweile mehrere Dutzend Krypto-Automaten. Besonders häufig findet man sie in Großstädten wie Berlin, Frankfurt oder Köln. In Baden-Württemberg gibt unter anderem Automaten in Stuttgart, Freiburg und Konstanz, in Rheinland-Pfalz in Mainz, Neustadt oder Trier. Die Automaten stehen oft am Kiosk, in Supermärkten oder Elektrogeschäften.
Im Internet gibt es eine Übersichtskarte von "coinatmradar" für Krypto-Geldautomaten. In Baden-Württemberg gibt es laut dieser Übersicht 29 und in Rheinland-Pfalz sieben Krypto-Automaten. Allerdings sieht man dort nur die von "coinatmradar" gelisteten Automaten, es könnte auch mehr geben.