Ein Umbau in luftigen Höhen: Die auf knapp 2.200 Metern gelegene Tübinger Hütte des Deutschen Alpenvereins (DAV) im österreichischen Vorarlberg wird am Wochenende neu eingeweiht. Vorher hatte die Tübinger Sektion des Vereins die Schutzhütte aufwändig saniert - und sich einigen Herausforderungen gestellt.
Wenn Matthias Lustig seinen Blick über die Bergspitzen ganz am Ende des Garneratals in Vorarlberg schweifen lässt, ist er zufrieden, erzählt er. Der DAV-Geschäftsführer der Tübinger Sektion ist sich sicher: Auf der Tübinger Hütte werden in Zukunft noch viele Menschen den Ausblick genießen können. Immerhin hat der Verein rund eine Million Euro investiert, um die Hütte zukunftsfähig zu machen.
Hütte wurde in luftiger Höhe umgebaut
Marode Leitungen, feuchte Wände und in die Jahre gekommene Räume hatten eine Sanierung notwendig gemacht. Dabei habe sich der DAV um einen schonenden Umbau bemüht, erzählt Matthias Lustig.
Denn der hat Tradition: Seit 1908 beherbergt die Tübinger Hütte Wanderer und andere Bergsportler auf gut 2.000 Metern Höhe: Mit 85 Schlafplätzen, einer großen Terrasse und einer Wirtschaft, die in den Sommermonaten geöffnet ist.
Hütte auf 2.000 Metern Höhe: Helikopter liefert Baumaterial
Der Umbau der Traditionshütte gestaltete sich schwierig: Immerhin ist die Hütte auf gut 2.000 Metern Höhe nur schwer zu erreichen. Rund sechs Stunden dauert der Aufstieg aus dem Tal, einige Abschnitte können ausschließlich zu Fuß erwandert werden. Ein Problem, immerhin benötigt der Verein für sein Sanierungsvorhaben jede Menge Baumaterial.
Hilfe kommt von oben: Mit einem Helikopter wird Material zur Tübinger Hütte transportiert. Bis zu zwei Tonnen pro Flug. Matthias Lustig ist sich sicher: Ohne ihn wäre der Umbau kaum möglich gewesen.
Schon 2018 haben Ehrenamtliche und Handwerker mit der Hütten-Sanierung begonnen - mit vielen Unterbrechungen. Mal, weil das Wetter in den Bergen nicht mitgemacht hat, mal, weil Gäste in der Hütte waren, erzählt Lustig. Jetzt, sechs Jahre später, ist der Umbau abgeschlossen. Besonders stolz ist Matthias Lustig auf das eigene, kleine Wasserkraftwerk, das die Hütte in Zukunft beheizen soll. Und auf den Gastraum: "Der ist nahezu urerhalten. Einfach weiterhin eine gemütliche Hütte für schöne Abende."
DAV: Jeder Tübinger soll einmal auf der Hütte gewesen sein
Mit der Tübinger Hütte will der DAV einen ruhigen Ort zum Entspannen anbieten - insbesondere für Menschen aus Tübingen: "Wir versuchen, dass jeder Tübinger auch einmal auf der Tübinger Hütte war." Gelegenheit dazu bietet dieses Wochenende. Dann wird die Tübinger Hütte mit Yoga, Wandern und Hüttengaudi noch einmal eingeweiht - damit auch in Zukunft viele Menschen einkehren und die Aussicht auf die Bergketten rund um das Garneratal erleben können.