Die auf gut 2.000 Metern Höhe thronende Tübinger Hütte im Hinteren Garneratal bei Sonnenaufgang.

Deutscher Alpenverein weiht Schutzhütte in Vorarlberg ein

Tübinger Wanderhütte: Spektakuläre Sanierung auf 2.000 Metern Höhe

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Catharina Straß
Catharina Straß

Nach sechs Jahren Umbau wird die Tübinger Hütte im österreichischen Vorarlberg eingeweiht. Herausfordernd: Die DAV-Schutzhütte der Sektion Tübingen ist teilweise nur zu Fuß erreichbar.

Ein Umbau in luftigen Höhen: Die auf knapp 2.200 Metern gelegene Tübinger Hütte des Deutschen Alpenvereins (DAV) im österreichischen Vorarlberg wird am Wochenende neu eingeweiht. Vorher hatte die Tübinger Sektion des Vereins die Schutzhütte aufwändig saniert - und sich einigen Herausforderungen gestellt.

Wenn Matthias Lustig seinen Blick über die Bergspitzen ganz am Ende des Garneratals in Vorarlberg schweifen lässt, ist er zufrieden, erzählt er. Der DAV-Geschäftsführer der Tübinger Sektion ist sich sicher: Auf der Tübinger Hütte werden in Zukunft noch viele Menschen den Ausblick genießen können. Immerhin hat der Verein rund eine Million Euro investiert, um die Hütte zukunftsfähig zu machen.

Hütte wurde in luftiger Höhe umgebaut

Marode Leitungen, feuchte Wände und in die Jahre gekommene Räume hatten eine Sanierung notwendig gemacht. Dabei habe sich der DAV um einen schonenden Umbau bemüht, erzählt Matthias Lustig.

Wir wollen die Hütte langfristig erhalten und haben trotzdem versucht, den Charme der Hütte beizubehalten.

Denn der hat Tradition: Seit 1908 beherbergt die Tübinger Hütte Wanderer und andere Bergsportler auf gut 2.000 Metern Höhe: Mit 85 Schlafplätzen, einer großen Terrasse und einer Wirtschaft, die in den Sommermonaten geöffnet ist.

In der auf mehr als 2.000 Metern Höhe gelegenen Tübinger Hütte musste auch der Boden aufgerissen werden, um in die Jahre gekommene Leitungen auszutauschen.
Fast eine halbe Million Euro hat die Tübinger DAV-Sektion in die Sanierung der "Tübinger Hütte" gesteckt. Eine weitere halbe Million haben der DAV-Bundesverband und der DAV-Landesverband finanziert. Jetzt sei man zufrieden mit der modernen Hütte mit altem Charme, heißt es vom Verein. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Blick in die Höhe: Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt die Tübinger Hütte am Tag ihrer Einweihung im Jahr 1908.
Seit ihrer Einweihung 1908 (siehe Bild) ist die Tübinger Hütte immer wieder saniert und erweitert worden. Bild in Detailansicht öffnen
Die Tübinger Hütte ist größer geworden: In einem neuen Anbau sollen in Zukunft neue Hüttengäste empfangen werden, die die mehr als 2.000 Meter auf sich genommen haben.
Im Zuge der Sanierung hat der Alpenverein die Hütte auch erweitert. In diesem Anbau sollen sich Hüttengäste in Zukunft anmelden können. Bild in Detailansicht öffnen
Bierbänke auf gut 2.000 Metern Höhe vor der Tübinger Hütte mit Bergblick laden Wanderer zum Verweilen ein. Zwischen Juli und September wird die Schutzhütte bewirtschaftet.
85 Zimmer hat die Hütte, die von 1.Juli bis 30.September bewirtschaftet wird. Auch im Winter kann man in der Tübinger Hütte am Ende des Garneratals in Österreich übernachten - im frei zugänglichen Winterraum. Bild in Detailansicht öffnen

Hütte auf 2.000 Metern Höhe: Helikopter liefert Baumaterial

Der Umbau der Traditionshütte gestaltete sich schwierig: Immerhin ist die Hütte auf gut 2.000 Metern Höhe nur schwer zu erreichen. Rund sechs Stunden dauert der Aufstieg aus dem Tal, einige Abschnitte können ausschließlich zu Fuß erwandert werden. Ein Problem, immerhin benötigt der Verein für sein Sanierungsvorhaben jede Menge Baumaterial.

Hilfe kommt von oben: Mit einem Helikopter wird Material zur Tübinger Hütte transportiert. Bis zu zwei Tonnen pro Flug. Matthias Lustig ist sich sicher: Ohne ihn wäre der Umbau kaum möglich gewesen.

Ein Helikopter bringt Baumaterial zur Tübinger Hütte, die aufgrund ihrer Lage in knapp 2200 Metern Höhe nur schwer zu erreichen ist.
Die wohl größte Herausforderung beim Umbau der "Tübinger Hütte": Ihre Lage. Denn die mehr als hundert Jahre alte Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins liegt in fast 2.200 Metern Höhe. Ein Helikopter diente daher als Transportmittel für Baumaterial.

Schon 2018 haben Ehrenamtliche und Handwerker mit der Hütten-Sanierung begonnen - mit vielen Unterbrechungen. Mal, weil das Wetter in den Bergen nicht mitgemacht hat, mal, weil Gäste in der Hütte waren, erzählt Lustig. Jetzt, sechs Jahre später, ist der Umbau abgeschlossen. Besonders stolz ist Matthias Lustig auf das eigene, kleine Wasserkraftwerk, das die Hütte in Zukunft beheizen soll. Und auf den Gastraum: "Der ist nahezu urerhalten. Einfach weiterhin eine gemütliche Hütte für schöne Abende."

DAV: Jeder Tübinger soll einmal auf der Hütte gewesen sein

Mit der Tübinger Hütte will der DAV einen ruhigen Ort zum Entspannen anbieten - insbesondere für Menschen aus Tübingen: "Wir versuchen, dass jeder Tübinger auch einmal auf der Tübinger Hütte war." Gelegenheit dazu bietet dieses Wochenende. Dann wird die Tübinger Hütte mit Yoga, Wandern und Hüttengaudi noch einmal eingeweiht - damit auch in Zukunft viele Menschen einkehren und die Aussicht auf die Bergketten rund um das Garneratal erleben können.

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