Rund 50 Mitglieder der Narrenzunft Vetter Guser aus Sigmaringen haben am Samstag die Fasnet eröffnet. Während die schwäbisch-alemannische Fasnet sonst am 6. Januar mit dem Häs-Abstauben beginnt, sind die Sigmaringer Narren früher dran. Seit 1948 bereits feiern sie die Fasnetseröffnung am Martinstag.
Der frühe Fasnetsbeginn in Sigmaringen hat seine Gründe. Es sei ein alter Brauch und gehe auf die Weihnachtsfastenzeit zurück, so Zunftmeister Philippe Sutter. Am Martinitag hätten die Menschen noch mal Gelegenheit gehabt, Fleisch zu essen, nämlich die Martinsgans. Das sei ein lustiger Tag gewesen, und diese Tradition werde in Sigmaringen aufrechterhalten.
Spezielles Häs für die Eröffnung der Fasnet in Sigmaringen
Die Fasnet in Sigmaringen wird nicht in der Öffentlichkeit eröffnet, sondern in einem geschlossenen Raum. Für diesen besonderen Tag hat die Narrenzunft auch ein eigenes Häs in den hohenzollerischen Farben. Das besteht aus dem Kittel - einer langen schwarzen Weste - einem weißen Hemd und einer schwarzen Hose. Und diesen Kittel tragen die Mitglieder der Narrenzunft Vetter Guser nur an 11.11. von 11:11 Uhr bis 14 Uhr. Den Rest des Jahres hängt er im Schrank.
Zur Eröffnung werden lustige Reden gehalten, es wird getrunken und gesungen, etwa "Freut euch des Lebens" - die heimliche Hymne bei den Veranstaltungen der “Semmerenger Fasnet”. Zum Abschluss gibt es für die Mitglieder der Narrenzunft dann noch ein Essen, nämlich eine Schlachtplatte. Ganz im Verborgenen findet die Eröffnung der Fasnet in Sigmaringen aber nicht statt. Am Abend gibt es in der Stadthalle in Sigmaringen noch ein großes Schlagerkonzert mit Papis Pumpels.