Im Schülerforschungszentrum in Waldkirch (Landkreis Emmendingen) findet noch bis zum 29. Oktober die Wissenswerkstatt "Lebendige Gewässer" statt. Hier können sich Schulklassen und Erwachsene mit den Gefahren von Mikroplastik in unseren Gewässern auseinandersetzen. Einer Schätzung zufolge gelangen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik ins Meer. Laut Experten gefährde das Plastik zusehends Flüsse und vergifte Fische, Böden und Menschen.
15 interaktive Stationen mit Filmen und Spielen
An 15 verschiedenen Stationen können Besucherinnen und Besucher erleben und ausprobieren, wie Plastikmüll die Gewässer verschmutzt. Auf dem Programm steht ein Magnet-Experiment, das zeigen soll, wie sich Schadstoffe an Mikroplastik anlagern. Es gibt aber auch einen Erklär-Film oder ein Plastik-Spiel, bei dem die Kinder raten müssen, wie lange verschiedene Gegenstände brauchen, um zu verrotten. Diese interaktiven Module sollen dabei helfen, die Auswirkungen von Plastikverschmutzung verständlicher zu machen.
Abrieb von Autoreifen großer Verursacher von Mikroplastik
Ein zentraler Aspekt der Wissenswerkstatt ist die Gefahr durch Mikroplastik. Was Mikroplastik ist? Wie entsteht es? Welche Gefahren hat es für Tier und Mensch? Ein Modul zeigt beispielsweise, wie durch Reifenabrieb Mikroplastik entsteht. Denn Autoreifenabrieb ist der größte Verursacher von Mikroplastik. Dafür ist auf einer Drehscheibe ein Reifen befestigt, der durch einen Hebel in Rotation gebracht werden kann. Durch den Reifenabrieb wird Mikroplastik erzeugt, das dann anschließend unter dem Mikroskop betrachtet werden kann.
Ausstellung von Professor für Chemie entwickelt
Entworfen wurde die Ausstellung von der gemeinnützigen Organisation H2org, die Andreas Fath gegründet hat. Der Chemieprofessor lehrt an der Hochschule in Furtwangen und forscht schon seit längerem zum Thema Plastikverschmutzung in unseren Gewässern. Dafür ist er zuletzt durch die Donau geschwommen, um den Fluss von der Quelle bis zur Mündung auf Mikroplastik zu untersuchen. Die Wissenswerkstatt hat er entwickelt, weil er das Wissen in die Gesellschaft tragen wolle und er nicht nur Studierende lehren wolle, die sich ohnehin für das Fach interessieren würden.
Andreas Fath macht sich seit Jahren für saubere Gewässer stark. Hier zu Gast in der Landesschau Baden-Württemberg:
Die Module sollen ab November in der Wissenswerkstatt im Umweltzentrum in Schwenningen (Landkreis Villingen-Schwenningen) dauerhaft ausgestellt werden.