Die Ausstellung "Lebendige Gewässer" zeigt die Gefahren von Mikroplastik in Flüssen, Seen und Ozeanen.

Schülerforschungszentrum Waldkirch

Schädliche Autoreifen: Wissenswerkstatt zeigt Gefahren von Mikroplastik

Stand
AUTOR/IN
Paulina Flad
Foto von Paulina Flad
ONLINEFASSUNG
Paula Zeiler
Bild von Autorin Paula Zeiler aus der SWR Aktuell Redaktion in Freiburg

Die Wissenswerkstatt "Lebendige Gewässer" zeigt Schulklassen noch bis Ende Oktober die Gefahren von Mikroplastik. Denn jedes Jahr kommen bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik ins Meer.

Im Schülerforschungszentrum in Waldkirch (Landkreis Emmendingen) findet noch bis zum 29. Oktober die Wissenswerkstatt "Lebendige Gewässer" statt. Hier können sich Schulklassen und Erwachsene mit den Gefahren von Mikroplastik in unseren Gewässern auseinandersetzen. Einer Schätzung zufolge gelangen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik ins Meer. Laut Experten gefährde das Plastik zusehends Flüsse und vergifte Fische, Böden und Menschen.

15 interaktive Stationen mit Filmen und Spielen

An 15 verschiedenen Stationen können Besucherinnen und Besucher erleben und ausprobieren, wie Plastikmüll die Gewässer verschmutzt. Auf dem Programm steht ein Magnet-Experiment, das zeigen soll, wie sich Schadstoffe an Mikroplastik anlagern. Es gibt aber auch einen Erklär-Film oder ein Plastik-Spiel, bei dem die Kinder raten müssen, wie lange verschiedene Gegenstände brauchen, um zu verrotten. Diese interaktiven Module sollen dabei helfen, die Auswirkungen von Plastikverschmutzung verständlicher zu machen.

Die Ausstellung "Lebendige Gewässer" zeigt die Gefahren von Mikroplastik in Flüssen, Seen und Ozeanen.
Schülerinnen und Schüler lernen in der Forschungswerkstatt spielerisch.

Abrieb von Autoreifen großer Verursacher von Mikroplastik

Ein zentraler Aspekt der Wissenswerkstatt ist die Gefahr durch Mikroplastik. Was Mikroplastik ist? Wie entsteht es? Welche Gefahren hat es für Tier und Mensch? Ein Modul zeigt beispielsweise, wie durch Reifenabrieb Mikroplastik entsteht. Denn Autoreifenabrieb ist der größte Verursacher von Mikroplastik. Dafür ist auf einer Drehscheibe ein Reifen befestigt, der durch einen Hebel in Rotation gebracht werden kann. Durch den Reifenabrieb wird Mikroplastik erzeugt, das dann anschließend unter dem Mikroskop betrachtet werden kann.

Die Ausstellung "Lebendige Gewässer" zeigt die Gefahren von Mikroplastik in Flüssen, Seen und Ozeanen.
Ein Modul zeigt, wie Mikroplastik aus Autoreifen ensteht.

Ausstellung von Professor für Chemie entwickelt

Entworfen wurde die Ausstellung von der gemeinnützigen Organisation H2org, die Andreas Fath gegründet hat. Der Chemieprofessor lehrt an der Hochschule in Furtwangen und forscht schon seit längerem zum Thema Plastikverschmutzung in unseren Gewässern. Dafür ist er zuletzt durch die Donau geschwommen, um den Fluss von der Quelle bis zur Mündung auf Mikroplastik zu untersuchen. Die Wissenswerkstatt hat er entwickelt, weil er das Wissen in die Gesellschaft tragen wolle und er nicht nur Studierende lehren wolle, die sich ohnehin für das Fach interessieren würden.

"Es geht um das Gewässer, es geht um unsere Umwelt und da haben die Menschen, die eben nicht so nah dran sind, einen sehr großen Einfluss."

Andreas Fath macht sich seit Jahren für saubere Gewässer stark. Hier zu Gast in der Landesschau Baden-Württemberg:

Video herunterladen (19,6 MB | MP4)

Die Module sollen ab November in der Wissenswerkstatt im Umweltzentrum in Schwenningen (Landkreis Villingen-Schwenningen) dauerhaft ausgestellt werden.