Polizeitaucher im Wasser: Der vermisste 84-Jährige wurde tot aus der Donau geborgen.

Badesee im Schwarzwald gesperrt

Spezialkräfte finden im Klosterweiher in St. Georgen weitere Sprenggranate

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David Zastrow
David Zastrow
Hardy Faisst

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst suchte am Mittwoch im Klosterweiher in St. Georgen im Schwarzwald nach Weltkriegsmunition. Polizeitaucher fanden eine weitere Sprenggranate.

Spezialkräfte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und der Polizei suchten am Mittwoch nach Weltkriegsmunition im Klosterweiher in St. Georgen im Schwarzwald. Der Grund: Anfang August hatten DLRG-Kräfte dort bei einer Nachtübung zufällig zwei Sprenggranaten entdeckt und an Land gebracht. Es wurde weitere Munition im Weiher vermutet. Tatsächlichen fanden die Spezialkräfte im Laufe des Mittwochs eine dritte Sprenggranate. Die Suche in dem Badeweiher ist beendet.

Polizeitaucher haben schlechte Sicht im Klosterweiher

Die Polizei war mit mehreren Tauchern im Einsatz. Der erste Tauchgang endete nach knapp 45 Minuten - doch ohne Fund. Die Sichtverhältnisse in dem Badeweiher in St. Georgen im Schwarzwald seien nicht gut, schilderten die Spezialkräfte. Nur eine Armlänge weit könnten sie unter Wasser schauen. Dazu komme der Schlamm am Grund des Gewässers. Die Arbeit sei mühsam und man komme nur langsam voran, hieß es weiter. Schließlich konnten sie doch noch eine Sprengranate bergen, die vom Kampfmittelbeseitigungsdienst mitgenommen wurde.

Klosterweiher im Schwarzwald gesperrt
Der Klosterweiher in St. Georgen im Schwarzwald ist seit Anfang August gesperrt, weil DLRG-Taucher dort Sprenggranaten entdeckt hatten. Bild in Detailansicht öffnen
Polizei am Klosterweiher
Die Polizei ist mit mehreren Einsatzwagen am Klosterweiher. Eine Gefahrenlage für die Bevölkerung im Schwarzwald läge aber nicht vor, so die Beamten. Daher gäbe es auch keine großräumige Absperrung. Bild in Detailansicht öffnen
Polizeitaucher am Klosterweiher
Polizeitaucher bereiten sich auf die mühsame Granaten-Suche am schlammigen Grund des Weihers vor. Bild in Detailansicht öffnen
Taucher bereitet sich auf die Granaten-Suche vor
Die letzten Handgriffe. Gleich geht es für den Taucher in den Klosterweiher. Dort könnte noch mehr Weltkriegsmunition liegen. Bild in Detailansicht öffnen

DLRG-Taucher dachten Sprenggranaten sind Metallrohre

Anfang August hatten DLRG-Taucher bei einer Übung zwei Sprenggranaten im Klosterweiher gefunden. Die DLRG-Kräfte dachten zunächst, dass die Sprenggranaten lediglich Metallrohre sind. Die Übung wurde damals abgebrochen.

Sprenggranaten aus dem Klosterweiher
Diese zwei Sprenggranaten hatten die DLRG-Taucher Anfang August zufällig aus dem Klosterweiher gefischt.

Wie oder wann die drei Sprenggranaten an den Boden des drei Meter tiefen Badesees kamen, ist völlig unklar. Es handele sich offenbar um Munition aus dem Zweiten Weltkrieg, doch 1960 wurde das Gewässer ausgegraben und damals sei nichts gefunden worden, heißt es.

Stadt ist zuversichtlich, dass Suche bald beendet ist

Die Bevölkerung sei im Vorfeld der Suche bereits informiert worden, sagte die Polizei dem SWR. Eine Gefahrenlage habe nicht bestanden, daher habe es auch keine großräumige Absperrung gegeben. Der Badesee selbst ist seit rund zwei Wochen gesperrt. So lange hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst gebraucht, um für diesen Einsatz verfügbar zu sein. "Dass Kriegsmunition in den hiesigen Gewässern liegt, ist Alltag, wir sind völlig ausgebucht", sagte der Einsatzleiter dem SWR.

Die Badesaison in St. Georgen kann nun wieder weitergehen, meinte die Stadt gegenüber dem SWR. Die Zuversicht besteht, dass der Klosterweiher schon am kommenden Wochenende wieder freigegeben werden könnte, so die Stadt.

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