Die badischen Winzerinnen und Winzer haben nach eigenen Angaben weniger Wein als im ersten Halbjahr 2022 verkauft. Das berichten die badischen Winzergenossenschaften bei einer Pressekonferenz in Auggen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Deutsche trinken weniger Wein
Die badischen Winzergenossenschaften verkauften demnach im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 1,5 Millionen Liter weniger Wein als im Vorjahr. Gründe dafür seien der Ukraine-Krieg und die hohe Inflation - viele Käuferinnen und Käufer würden beim Luxusgut Wein sparen.
Trotz Hagel und Hitze höherer Ertrag
Allerdings wurden mehr Trauben geerntet als im Vorjahr, insgesamt 95 Millionen Liter. Keinesfalls selbstverständlich bei den Herausforderungen, die Regen, Hitze und Hagel dieses Jahr mit sich brachten, betonen die Genossenschaften.
Denn durch den Hagel im Sommer seien viele Weinreben stark beschädigt worden und die Trauben hätten nur noch per Hand gelesen werden können. Die maschinelle Ernte mit Vollernter sei durch die Hagelschäden vielerorts nicht möglich gewesen. Manche Winzergenossenschaften kamen so nicht auf ihre übliche Erntemenge, heißt es von Seiten der Winzerinnen und Winzer. Doch nicht nur der Hagel habe den Winzergenossenschaften zu schaffen gemacht.
Fünftwärmster Sommer seit mehr als 120 Jahren
Es sei der fünftwärmste Sommer seit mehr als 120 Jahren gewesen. Gleichzeitig gab es auch viel Regen, insbesondere zu Beginn des Frühjahrs. Die Winzerinnen und Winzer hätten mit einem überraschend starken Ausbruch der Pflanzenkrankheit "Falscher Mehltau" zu kämpfen gehabt. Doch die trockene Phase im Juni und Juli hätte die Krankheit eingedämmt.
Auch Schädlinge hätten die Winzergenossenschaften erfolgreich in Schach halten können. So zieht der badische Genossenschaftsverband eine positive Bilanz trotz der Herausforderungen: Weinliebhaber könnten sich insbesondere auf elegante Weine mit moderatem Alkoholgehalt freuen.