Tragisches Unglück

Tote Frau in Container für Altkleider in Weinstadt gefunden

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Eine Frau ist in Weinstadt in einem Altkleidercontainer verunglückt. Immer wieder kommt es zu ähnlichen Todesfällen. Die Konstruktion sei aber eigentlich sicher, so der Betreiber.

Eine 26-jährige Frau ist in Weinstadt (Rems-Murr-Kreis) wohl in einem Altkleidercontainer stecken geblieben und dadurch schließlich ums Leben gekommen. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehen die Ermittler davon aus, dass die Frau in den Container steigen wollte, um Kleidung herauszuholen. Dabei sei sie in der Klappe des Containers stecken geblieben und habe sich nicht mehr selbst befreien können.

Keine Hinweise auf Fremdeinwirkung

Die Feuerwehr befreite die junge Frau kurz nachdem sie gefunden wurde aus dem Container. Ein Notarzt habe jedoch nur noch ihren Tod feststellen können, so die Polizei. Im Moment deute nichts darauf hin, dass andere Personen am Tod der Frau beteiligt gewesen seien.

Passant entdeckte Tote in Altkleider-Container

Nach Angaben der Polizei vom Montag hatte ein Passant die leblose Frau am Samstagmorgen entdeckt. Der Passant hatte umgehend einen Notruf abgesetzt. Um den Vorfall genau zu klären, ermittelt jetzt die Kriminalpolizei.

Warnung auf Kleidercontainern: Lebensgefahr

Immer wieder kommt es bundesweit zu derartigen Vorfällen. Grundsätzlich sind Kleidercontainer und ihre Klappe so konstruiert, dass Diebstähle nicht möglich sein sollen. Piktogramme auf Containern sollen davor warnen, dass der Versuch lebensgefährlich sein kann. Auch am Container in Weinstadt war nach Angaben der Polizei eine solche Warnung aufgeklebt.

Malteser: Container sind eigentlich sicher konstruiert

Die Hilfsorganisation Malteser zeigte sich am Montag bestürzt über den Todesfall an einem ihrer Container.

"Die Konstruktion ist so geschaffen, dass man eigentlich nicht hineinklettern kann."

Stattdessen seien die Container so konstruiert, dass "sich die Öffnung für die Altkleider erst bietet, wenn der Handhebel ganz nach oben geschoben ist, sodass eine Person sich selbst nicht in den Innenraum manövrieren kann. Dennoch scheint das hier passiert zu sein, worüber wir sehr erschüttert sind."

Neue Warnhinweise auf alle Altkleider-Container

Eine Woche nach dem Unglück teilte der Malteser Hilfsdienst dem SWR schriftlich mit, dass die Hilfsorganisation in den kommenden Wochen "alle unsere Altkleider-Container in Baden-Württemberg mit einem weiteren Warnaufkleber in mehreren Sprachen versehen" werden. Außerdem wolle man zusammen mit den Geräteherstellern prüfen, ob es sinnvoll sei, die Einwurf-Öffnung zu verkleinern.

TÜV: Trotz Sicherheitsvorgaben bleibt ein Restrisiko

Der TÜV SÜD gibt zu bedenken, dass aufgrund der Bauart des Deckels und des Einwurfes immer ein gewisses Restrisiko bleibe, wenn man Altkleidercontainer missbräuchlich benutze und versuche, in das Innere zu gelangen. Allerdings gebe es sehr hohe Hürden gegen den Einstieg. So müsse der Einwurf beispielsweise eine Höhe von mehr als 1,30 Meter aufweisen und es dürfe keine Auftrittsmöglichkeit bis zu einer Höhe von 1,10 Meter vorhanden sein. Des Weiteren müsse der Behälter mit einer Vorrichtung versehen sein, die verhindert, dass sich der Container unbeabsichtigt schließt, teilte der TÜV SÜD dem SWR am Dienstag mit.

Die Container werden den Maltesern zufolge "regelmäßig von externen Bereitstellern auf ihre Sicherheit hin überprüft und sind TÜV-zertifiziert". Man werde die Polizei bei ihren Ermittlungen unterstützen.

Schlüssel oder Ehering im Kleider-Container - was tun?

Immer wieder landen aus Versehen wichtige Gegenstände wie Schlüssel, Ringe oder Schmuck in Containern. Das Bayerische Rote Kreuz rät jedoch dringend davon ab, sich selbst in Gefahr zu begeben, um sie rauszuholen. "Auf den Containern sind Rufnummern - spätestens am nächsten Tag hat man den Schlüssel oder Geldbeutel wieder", so die Hilfsorganisation.

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SWR

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