Im Zusammenhang mit der Schuss-Serie in der Region Stuttgart muss ein junger Mann für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Amtsgericht Stuttgart befand den 21-Jährigen für schuldig, weil er mit einer geladenen illegalen Maschinenpistole in einer Samstagnacht im März in der Stuttgarter Innenstadt war. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass die Waffe im Rahmen der Schuss-Serie auch abgefeuert wurde.
Seit dem Frühjahr in der Region Stuttgart immer wieder Schüsse gefallen sind, hat die Polizei die Ermittlungen gegen zwei rivalisierende Gruppierungen verschärft. Bei Razzien wurden zahlreiche Waffen gefunden. Dazu zählt auch die des 21-Jährigen, der jetzt verurteilt wurde.
Die Polizei hatte in einer Samstagnacht eine Sisha-Bar in der Stuttgarter Innenstadt beobachtet. Dort sollten sich nach Informationen der Ermitler zwei verfeindete Gruppen treffen. Am Tag zuvor hatte die eine Gruppe ihre Gegner in Stuttgart-Zuffenhausen angegriffen. Die Polizei nahm im Bereich der Sisha-Bar den 21-Jährigen fest und fand bei ihm eine mit 15 Schuss geladene Maschinenpistole, eine polnische Kriegswaffe aus den 1970-er Jahren, die sich der Mann illegal beschafft hatte.
Nach Schüssen und Handgranaten-Anschlag LKA: Gewalt in Region Stuttgart ist wohl vorerst nicht zu stoppen
Immer wieder Schüsse und ein Handgranaten-Anschlag: Die Gewalt rivalisierender Gruppen in der Region Stuttgart ist eskaliert. Selbst das LKA geht davon aus, dass sie nicht enden wird.
Der jetzt Verurteilte hat seine Taten vor dem Amtsgericht in Stuttgart zugegeben. Er sagte in seinem Schlusswort in dem Prozess, dass er gedacht habe, dass ihn Taten auf der Straße zum Mann machen würden. Er erklärte, dass er in der Zukunft mit legaler Arbeit seine Familie stolz machen wolle.
Weiterer Prozess zur Schuss-Serie vor dem Landgericht Stuttgart
Im Zusammenhang mit der Schuss-Serie in der Region Stuttgart wird derzeit auch noch vor dem Stuttgarter Landgericht verhandelt. Dort müssen sich seit März vier Männer nach einer Schießerei in Esslingen-Mettingen verantworten. Ein Urteil wird nicht vor Oktober erwartet.
13 scharfe Schusswaffen hat die Polizei bisher beschlagnahmt
In den Ermittlungen zur Schuss-Serie haben Polizei und Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) bisher 32 Personen festgenommen und 73 Wohnungen und Objekte durchsucht. Dem LKA liegen aktuell nach eigenen Angaben weitere rund 600 Spuren vor, von denen bislang rund 350 abgearbeitet werden konnten.