In Böblingen wurde am Freitag Richtfest für das neue Flugfeld-Klinikum gefeiert. Es soll ab 2026 die derzeitigen Krankenhäuser in Böblingen und Sindelfingen ersetzen. Durch den Neubau soll der teilweise nötige Pendelverkehr für Patienten und Beschäftigte zwischen den jetzigen Klinikstandorten ein Ende haben. Das neue Klinikareal ist rund 50.000 Quadratmeter groß und hat eine Nutzfläche von zirka 51.000 Quadratmeter. Es soll neun Stationen für Allgemeinpflege, 13 ausgebaute Operationssäle und rund 700 Patientenbetten geben. 2.200 Menschen sollen am Flugfeldklinikum arbeiten. Zum Gelände gehören 1.500 Parkplätze in zwei Parkhäusern.
Dreigliedrige Finanzierung des Flugfeldklinikums
Die Finanzierung des Neubaus beruht auf drei Säulen: Förderung durch das Land Baden-Württemberg und Darlehensaufnahme und schließlich Eigenmittel des Landkreises Böblingen. Für das Flugfeldklinikum hat der Landkreis Böblingen im Dezember 2021 den Förderbescheid über 226 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg erhalten. Insgesamt kostet das Flugfeldklinikum wohl über 600 Millionen Euro. Aufgrund des Ukrainekrieges, so der Klinikverbund Südwest, seien die steigenden Baupreise deutlich zu spüren. Eine neue Kostenprognose werde es dann geben, wenn ein Großteil der Angebote vorliege. Dies werde voraussichtlich im Herbst dieses Jahres der Fall sein.
Pendelverkehr zwischen den Kliniken
Die bisherigen Kliniken in Böblingen und Sindelfingen haben jeweils unterschiedliche Fachgebiete. Das bedeutet für Patienten unter Umständen, dass sie für Untersuchungen oder Behandlungen zwischen den beiden Häusern verlegt werden müssen. Nach Angaben des Klinikverbunds Südwest sind jedes Jahr etwa 1.200 Krankentransporte zwischen Böblingen und Sindelfingen nötig. Weil die Gebäude in Sindelfingen und Böblingen jeweils über 50 Jahre alt sind, seien sie nicht auf Anforderungen zukünftiger Medizin ausgelegt, so der Klinikverbund.
Alle Fachrichtungen unter einem Dach
Das neue Flugfeldklinikum soll die bisher auf die zwei Häuser in Böblingen und Sindelfingen verteilten Fachrichtungen unter einem Dach vereinen. Das biete die Chance, Abteilungen und Einrichtungen so miteinander zu verknüpfen, dass es für Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal leichter werde, sich fachübergreifend abzustimmen. Funktional zusammengehörende Bereiche sind nebeneinander angeordnet. Falls zukünftige Entwicklungen das nötig machen, können Bereiche gegebenenfalls flexibel umgenutzt werden. Deshalb werden beispielsweise alle Ambulanzen im Erdgeschoss in sogenannte Cluster zusammengefasst.
Um den Komfort für die Patientinnen und Patienten zu erhöhen, soll es im neuen Klinikum nur noch Ein- und Zweibettpflegezimmer geben. In der Geburtsklinik sind für (werdende) Eltern mehr Familienzimmer als bislang vorgesehen. Und in der Kinderklinik gibt es größere Zimmer als am alten Standort.