Im Fall Tabitha hat der Angeklagte beim Prozessauftakt am Montagvormittag vor dem Stuttgarter Landgericht geschwiegen. Dem 36-Jährigen wird vorgeworfen im Juli die 17-Jährige Tabitha aus Asperg (Kreis Ludwigsburg) getötet zu haben. "Mein Mandant verteidigt sich schweigend", sagte seine Anwältin am Montag zum Auftakt des Prozesses. Der Fall hatte überregional für Schlagzeilen gesorgt, unter anderem weil er politisch instrumentalisiert wurde.
Angeklagter soll die 17-Jährige aus Asperg erwürgt haben
Der Angeklagte will sich weder zu seinem Lebenslauf noch zu den Vorwürfen äußern. Damit muss sich die Anklage allein auf Zeugenaussagen und mögliche Beweise stützen. Dem angeklagten Mann aus Syrien wird vorgeworfen, die junge Frau bei einem verabredeten Treffen nahe einer Bahnunterführung getötet zu haben. Er soll sich auf die am Boden liegende junge Frau gekniet und sie erwürgt haben. Die tote Jugendliche war im Juli 2022 fünf Tage nach ihrem Verschwinden am Ufer der Enz in Markgröningen (Kreis Ludwigsburg) gefunden worden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, er habe Tabitha umgebracht, weil sie den Kontakt abbrechen wollte. "Er war nicht bereit, die Trennung hinzunehmen", sagte der Staatsanwalt. "Sie hat aus seiner Sicht mit ihrer Entscheidung zur Trennung ihr Lebensrecht verwirkt." Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hatte Ende Januar Anklage wegen Mordes erhoben.
Fall löste auch überregional Entsetzen aus
Mitte Juli 2022 war das Mädchen verschwunden und als vermisst gemeldet worden. Tagelang wurde nach ihr gesucht. Der Fall hatte in der gesamten Region und auch überregional großes Entsetzen ausgelöst und wurde zum Teil von der rechten Szene vereinnahmt. Gegen Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger (parteilos) gab es eine Hasskampagne.