Die Mercedes-Benz Group und VW setzen bei der Batterie-Wertschöpfung für ihre E-Autos künftig stärker auf Kanada. Beide Unternehmen haben am Dienstag in Toronto im Rahmen des Kanada-Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Absichtserklärungen dazu unterschrieben. Der Bundeskanzler begrüßte die Erklärungen der Unternehmen. Die Beispiele könnten andere Unternehmen dazu ermutigen, dem zu folgen, wurde Scholz zitiert.
Mercedes will stärker in gesamte automobile Wertschöpfungskette einsteigen
Auf Seiten von Mercedes-Benz unterzeichnete der für Entwicklung und Einkauf verantwortliche Vorstand Markus Schäfer die Absichtserklärung. Von Mercedes hieß es, man wolle die Zusammenarbeit in der gesamten automobilen Wertschöpfungskette vertiefen und die wirtschaftlichen Chancen innerhalb der kanadischen Lieferkette für Elektrofahrzeuge fördern. Das beinhalte unter anderem den Zugang zu primären Rohstoffquellen.
![Batteriefertigung am Mercedes-Benz Standort Bibb County in Alabama: Lieferengpässe bei Rohstoffen und Chipmangel schränken Autoindustrie und E-Mobilität laut Studie bis mindestens 2024 noch ein. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Mercedes-Benz AG) Batteriefertigung am Mercedes-Benz Standort Bibb County in Alabama: Lieferengpässe bei Rohstoffen und Chipmangel schränken Autoindustrie und E-Mobilität laut Studie bis mindestens 2024 noch ein.](https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/1712917709140%2Ce-auto-batterie-mercedes-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Mercedes ist an kanadischem Lithium und Kobalt interessiert
Mit dem Hochlauf der Elektromobilität werde die Nachfrage nach spezifischen Rohstoffen steigen, insbesondere nach Kobalt und Lithium. Mit dem Dialog solle auch die Zusammenarbeit mit strategischen Partnern vor Ort ausgebaut werden. Im Rahmen einer geplanten Partnerschaft mit dem Unternehmen Rock Tech Lithium sollen Mercedes-Benz und seine Batteriepartner mit bis zu 10.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr beliefert werden.
Die beabsichtigte Zusammenarbeit solle 2026 starten und werde einen entscheidenden Schritt für die Versorgung mit hochwertigem Lithium markieren, das in Deutschland verarbeitet werden soll, hieß es von Mercedes.
VW will sich Rohstoffe für die Batterieherstellung sichern
Der VW-Konzern will zur Sicherung von Elektroauto-Batterierohstoffen künftig in kanadische Minen investieren. Der für Technik und Batterien zuständige Konzernvorstand Thomas Schmall verwies dem "Handelsblatt" gegenüber darauf , dass Kanada mit großen Nickel-, Kupfer- und Kobaltvorkommen über sämtliche Rohstoffe verfüge, die das Unternehmen für die Batterieproduktion brauche. VW stelle sich laut Schmall vor, dass 20 bis 30 Prozent der Jahresproduktion einer Mine zu einem festen Preis abgenommen werden könnten und der Minenbetreiber den Rest auf dem Weltmarkt verkaufen könne.