Der Kreis Ludwigsburg ist nach eigenen Angaben Opfer eines mutmaßlichen Cyberangriffs geworden. "Unsere EDV hat Auffälligkeiten festgestellt und daraufhin wurden die Systeme abgeschaltet", sagte Andreas Fritz, Sprecher des Landkreises am Mittwochabend dem SWR. Daher seien das Landratsamt und die Außenstellen bis auf weiteres geschlossen.
Kfz-Zulassungsstelle, Ausländerbehörde und Jobcenter geschlossen
Das betreffe auch die Kfz-Zulassung, die Führerscheinstelle, die Ausländerbehörde und das Jobcenter. Auf seiner Internetseite berichtet das Ludwigsburger Landratsamt, dass Expertinnen und Experten aktuell die IT-Infrastruktur analysieren. "Wir versuchen, die Ursache zu finden und die EDV-Systeme wieder zu starten", sagte Fritz. "Aber wir wissen nicht, wie lange das gehen wird."
Auch die Telefonanlage sei in diesen Bereichen betroffen. Andere Stellen wie die Einbürgerungsbehörde oder die Schuldnerberatung sind nach Angaben des stellvertretenden Landrats Jürgen Vogt nicht betroffen. Auch eine Verkehrskonferenz habe am Donnerstag im Landratsamt stattgefunden.
Ende der Störung unklar
Wie lange es dauert, bis alle Stellen wieder geöffnet und alle Computer wieder hochgefahren werden können, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte Vogt dem SWR am Donnerstagabend. Auch der entstandene Schaden sei noch unklar.
Hackerangriffe auf Städte, Polizei und Schulen in BW
Immer wieder legen Cyberangriffe in Baden-Württemberg öffentliche Einrichtungen lahm: beispielsweise die Verwaltung der Stadt Schriesheim im Rhein-Neckar-Kreis oder die Stadt Rastatt. Auch die Polizei in Baden-Württemberg, Schulen in Karlsruhe und die Hochschule Heilbronn waren zuletzt Ziele von Hackern.
Erst am Mittwoch hat das Bundesinnenministerium Hackerangriffe auf drei Computer-Dienstleister des Bundes bestätigt. Spezialisten befürchten, dass die Hacker erbeutete Daten für weitere Attacken nutzen könnten. Bisher ist aber unklar, welche Daten gestohlen wurden.