Erster Tierbestatter in BW kommt aus dem Rems-Murr-Kreis

Tierbestattungen: Der würdige Abschied vom Haustier ist gefragt

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Markus Frank
Markus Frank
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Kerstin Rudat
Kerstin Rudat

Wenn das geliebte Haustier stirbt, wollen immer mehr Tierbesitzer einen würdevollen Abschied für ihren Vierbeiner. Der erste Tierbestatter Baden-Württembergs stammt aus der Region.

Wenn der Familienhund stirbt oder die Katze, die 16 Jahre mit im Haushalt lebte, ist es für viele Menschen, als müssten sie von einem Familienmitglied Abschied nehmen. Deswegen wollen auch immer mehr ihren geliebten Vierbeiner beerdigen. Die Auftragsbücher bei den sechs Tierkrematorien in Baden-Württemberg werden immer voller. Der Pionier auf dem Gebiet der Tierbestattung und der Tierkremierung kommt aus dem Rems-Murr-Kreis.

Tierbestatter seit 1998

In Korb (Rems-Murr-Kreis) steht im Industriegebiet schon lange ein Tierkrematorium. Es gehört der Familie Rupff. Senior-Chef Walter Rupff war Tierpräparator und begann 1998 als Tierbestatter, weil die Nachfrage immer größer wurde. Zu dieser Zeit musste man noch nach München fahren, um Tiere einäschern zu lassen.

2006 eröffnete Walter Rupff dann das erste Tierkrematorium Baden-Württembergs in Remseck am Neckar (Kreis Ludwigsburg) - damals eines von vier Tierkrematorien in ganz Deutschland. 2021 zog der Familienbetrieb mit eigenem Krematorium nach Korb um und ist seither das einzige im Großraum Stuttgart.

Garten-Bestattungen sind nur bedingt erlaubt

Im Korber Tierkrematorium werden auf Wunsch der Kundinnen und Kunden Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, aber auch Mäuse und Ratten eingeäschert. Bei Temperaturen zwischen 700 und 1100 Grad. Die Auflagen sind streng: Familie Rupff ist in ständigem Kontakt mit dem Veterinärs- und dem Landratsamt. Die Asche darf von den Kunden in einer Urne ihrer Wahl mit nach Hause genommen werden oder kann in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Tierfriedhof Stuttgart beigesetzt werden. Bestattungen im eigenen Garten sind nur bedingt erlaubt.

zwei Menschen, die als Tierbestatter im Rems-Murr-Kreis arbeiten
Daniela Seiz und Walter Rupff vom Tierkrematorium in Korb (Rems-Murr-Kreis)

Haustiere, die nicht an einer meldepflichtigen Krankheit gestorben sind, müssen mindestens 50 Zentimeter, besser 80 Zentimeter unter der Erde begraben werden. Das Grab darf nicht an öffentlichen Plätzen, Straßen oder Wegen liegen. Auch auf einen sicheren Abstand zu Brunnen und öffentlichen Gewässern ist zu achten. Bestattungen von Tierkörpern in Wasserschutzgebieten sind verboten. Fragen können die jeweiligen Veterinärämter am Wohnort beantworten.

Den Kunden auch Hoffnung und positive Emotionen geben

Walter Rupff ist stolz, dass seine beiden Kinder inzwischen in den Betrieb eingestiegen sind. Er und seine Frau Karin ziehen sich langsam aus dem operativen Geschäft zurück. Tochter Daniela Seiz hat Wirtschaftswissenschaften studiert und betreut die Kundinnen und Kunden. Sohn Christian Rupff ist Verfahrensmechaniker und kümmert sich um alle Anlagen: Einäscherungsanlage, Filteranlage, Kühlhäuser.

Der Schmerz über den Verlust vergeht irgendwann. Was bleibt, sind die schönen Erinnerungen an das geliebte Haustier.

Natürlich werden in den Abschiedsräumen von Familie Rupff viele Tränen vergossen. Es darf aber auch gelacht werden. "So schlimm es auch ist: Zum Leben gehört der Tod dazu. Deswegen ist es uns sehr wichtig, dass auch gelacht wird", sagt Daniela Seiz. "Wir sprechen oft mit den Leuten. Die erzählen uns Anekdoten, schöne Erinnerungen. Und dann darf da auch Freude sein und positive Emotionen!" Der Schmerz über den Verlust des geliebten Haustiers, das einen durch Dick und Dünn begleitet hat, vergehe irgendwann, so Seiz. Was bliebe, seien die schönen Erinnerungen.

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