An Schulen in Baden-Württemberg sollen wegen der Energiekrise Strom und Wärme gespart werden. Aber es gelten weiterhin Mindesttemperaturen für Klassenräume, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Das teilte das Kultusministerium am Donnerstag mit. Schülerinnen und Schüler müssen bei mindestens 20 Grad in Klassenräumen sitzen. Wenn sie dort physisch arbeiten, bei mindestens 19 Grad.
Kultusministerium: An Schulen ist kein Temperaturabsenken möglich
Nur beim Lüften dürfe es für kurze Zeit kälter sein, heißt es aus dem Kultusministerium mit Verweis auf die Arbeitsstättenverordnung und Unfallversicherung. Auch beim Sportunterricht sei eine Raumtemperatur von mindestens 19 Grad Pflicht, in Duschräumen mindestens 24 Grad. Außerdem müsse Schwimmunterricht, wenn dieser wegen geschlossener Bäder nicht stattfinden kann, später nachgeholt werden. Die Temperaturen weiter abzusenken, gehe an Schulen - im Gegensatz zu anderen Arbeitsstätten - aus rechtlichen Gründen nicht.
Auch der Vorschlag, dass etwa ältere Schülerinnen und Schüler bei niedrigeren Temperaturen unterrichtet werden, sei nicht umsetzbar.
Schülerinnen und Schüler bereit zu Unterricht in kühleren Räumen
19 statt 20 Grad Raumtemperatur in Schulen wäre für einige Schülerinnen und Schüler in Ordnung. Das geht aus einer Forderung des Jugendgemeinderats in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) hervor. Die Mitglieder sprachen sich bei einer Sitzung für eine Senkung der Temperaturuntergrenze für Klassenräume aus. Unterstützung erhielten sie dabei vor einer Woche auch vom Dachverband der Jugendgemeinderäte. Auch der Landesschülerbeirat hält die Absenkung der Raumtemperatur für richtig - nicht zwingend an Grundschulen, aber zumindest an den weiterführenden Schulen.
Untergrenze von 19 statt 20 Grad Jugendverbände fordern kühlere Klassenzimmer
Um Gas zu sparen, könnte es künftig Schulunterricht in kühleren Klassenzimmern geben. Auch Jugendverbände in Baden-Württemberg sprechen sich nun dafür aus.
Treppenhäuser und ungenutze Räume werden weniger geheizt
Jede Schule ist laut Kultusministerium aufgerufen, individuell Energie zu sparen. Etwa indem ungenutzte Klassenräume, Flure oder Treppenhäuser weniger beheizt und beleuchtet werden. Laut Städtetag findet das je nach Schule, Stadt und Schulträger bereits statt. Von 21 befragten Städten gaben 17 an, besondere Sparmaßnahmen umzusetzen oder zu planen.