Vor mehr als einem Jahr wurde ein damals 33-jähriger Mann in Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) in einen Kleintransporter gezogen und entführt. Nach viereinhalb Tagen kam er in Meckesheim (Rhein-Neckar-Kreis) wieder frei. Am Mittwoch hat das Landgericht Würzburg den mutmaßlichen Haupttäter zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt wegen erpresserischen Menschenraubs und gefährlicher Körperverletzung. Zwei weitere Männer bekamen zwei Jahre, bzw. ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung wegen Beihilfe zur Freiheitsberaubung.
Das Opfer wurde offenbar misshandelt und verletzt
Laut Auskunft der Ermittler war das Opfer überwiegend in einer Wohnung in Kassel festgehalten worden und später dann noch in Meckesheim. Der Mann sei tagelang körperlich misshandelt worden, heißt es. Unter anderem mit einem Metallstock. Außerdem bekam er nicht genug zu essen und zu trinken. Die mutmaßlichen Entführer hatten vom Bruder des Opfers Geld verlangt. Und zwar bis zu einer halben Million - die Währungsangabe ließen sie aber teilweise offen, ebenso wie den Entführungsgrund.
Bezug zu Meckesheim und Rhein-Neckar-Kreis unklar
Auf Anfrage des SWR teilte das Gericht mit, dass im Verfahren nicht geklärt werden konnte, warum das Entführungsopfer ausgerechnet in Meckesheim festgehalten wurde. Einen Bezug der Täter zum Rhein-Neckar-Kreis gebe es nicht. Es wird davon ausgegangen, dass nicht alle Täter bekannt sind. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Die "Main-Post" berichtete zuerst.