Wer Jazz mag, weiß sofort, dass Thomas Siffling bekannt ist für seinen wunderbar weichen Sound als Jazztrompeter. Aber dem 50-Jährigen geht es nicht nur darum, selbst auf der Bühne zu stehen, sondern auch anderen eine Bühne zu geben.
Konzerte geben und Konzerte veranstalten
Seit 2017 leitet Thomas Siffling den Jazzclub "Ella & Louis" im Kellergewölbe des Mannheimer Rosengartens. Er war damals gefragt worden, ob er Lust hat, etwas in dem frisch sanierten Raum zu machen und er hat die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, einen alten Traum zu verwirklichen. Wenn er gewusst hätte, wie viel Arbeit es ist, drei Konzerte pro Woche zu veranstalten, hätte er wahrscheinlich die Finger davon gelassen, sagt er schmunzelnd. Und fügt dann hinzu:
Mit "Ella & Louis" ist Mannheim wieder Jazzstadt
Was Jazz anbelangt, habe Mannheim einen Standortnachteil, meint der Trompeter. Es sei am Anfang nicht leicht gewesen, namhafte Musikerinnen und Musiker in die Quadratestadt zu holen. Städte wie Hamburg und Berlin hätten es da einfacher. Aber inzwischen hat sich Mannheim einen Namen gemacht.
Der Club "Ella & Louis" hat zwei Mal den Spielstättenpreis des Bundes erhalten und wird in den wichtigen Jazz-Magazinen wahrgenommen. Es geht Siffling aber nicht nur darum, etablierte Künstler zu engagieren, sondern auch darum, dem Nachwuchs aus der Region eine Chance zu geben.
Den Bloomaulorden? Hätte er nie gedacht
Für seinen Einsatz, Mannheim als Musikstadt nach vorne zu bringen, hat Thomas Siffling nun den Bloomaulorden verliehen bekommen. Die Auszeichnung gibt es für Menschen, die etwas in der Stadt bewirken. Und die Humor und das Herz am richtigen Fleck haben. So wie die Mannheimer Legende "Blumenpeter", an den der Bloomaulorden erinnern soll.
Dass er einmal auf der langen Liste der Ordenträger landen würde, daran hat Thomas Sifflung nicht am entferntesten gedacht. Umso mehr freut er sich darüber. Die feierliche Übergabe war am Sonntag in der Tanz-Ersatzspielstätte des Mannheimer Nationaltheaters in Käfertal.
Der Karlsruher ist in Mannheim zuhause
Thomas Siffling ist in Karlsruhe aufgewachsen und hat dort schon zu Schulzeiten angefangen, Jazzmusik zu machen. Obwohl er zunächst klassischen Trompetenunterricht hatte. Nach Mannheim ist er wegen des Studiums gekommen. Es hätte auch Stuttgart oder Köln sein können, er wäre überall genommen worden.
Aber ganz offenbar ist er Badener durch und durch. Nicht zuletzt haben ihn seine Frau - eine waschechte Mannheimerin - und sein Sohn in der Stadt gehalten. Aber er gibt zu, dass er sich seiner Heimatstadt auch noch verbunden fühlt.
Es ist ein bisschen frech, so was als ausgezeichnetes Mannheimer Bloomaul zu sagen. Aber genau so soll ein Bloomaul ja sein. Ein braves Bloomaul will niemand. Thomas Siffling ist also ein absolut würdiger Ordensträger.