Es ist kein Schwetzinger Problem: In einer Befragungsreihe des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung im Auftrag des Bundesinnenministeriums berichtet 2022 fast jeder vierte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in Deutschland von Angriffen im Job.
Die Stadtverwaltung in Schwetzingen will mit der Plakataktion ein starkes Zeichen gegen verbale oder physische Gewalt setzen. Der Personalrat startete die Initiative für die Kampagne, weil die Gewaltbereitschaft seit der Pandemie zugenommen habe.
Immer häufiger ließen Menschen ihren Frust an Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst aus. Die Hemmschwelle sei gesunken bis hin zu Schimpfwörtern, persönlichen Beleidigungen oder sogar Drohungen. Oberbürgermeister René Pöltl selbst sah sich schon handfesten Drohungen ausgesetzt.
Die Stadtverwaltung setze damit auch eine Grenze, so die Personalrätin Nicole Blem. Gewalt werde nun nicht mehr geduldet und dementsprechend auch geahndet. Das Ordnungsamt ist beispielsweise mit einem Alarm vernetzt und auch im Rathaus kann jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter sofort Unterstützung anfordern.
Die Stadtverwaltung hofft, langsam wieder zu einem normalen Miteinander zurückzufinden. Vielen Menschen sei auch nicht bewusst, dass sie bisweilen Grenzen überschreiten.