Bei dem Besuch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Heidelberg stand das Thema Künstliche Intelligenz im Fokus. Den ersten Halt machte Lauterbach am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) im Neuenheimer Feld. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Forschungsinstituts, Michael Baumann, sprach Lauterbach über die Relevanz der Krebsforschung gerade mit Blick auf die kommenden Jahre.
Die Voraussetzungen, von denen Lauterbach spricht, sind die Krebsforschung in Kombination mit Künstlicher Intelligenz. Das Potential, das es in Deutschland gebe, werde noch nicht ausreichend ausgeschöpft. Schon heute kommt sie in Teilen am DKFZ zum Einsatz.
KI in der Hautkrebsprävention
KI hat großes Potenzial, wenn es um das Erkennen von Hautkrebs geht - da sind sich die Forscher rund um Titus Brinker sicher. Er hat eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die in die Lupe von Hausärzten- das Dermatoskop - eingebaut werden kann. Sie unterstützt Ärztinnen und Ärzte beim Hautkrebsscreening.
"Wir sind für Europa hier Spitze", erklärt Lauterbach nach dem Vortag von Dr. Titus Brinker. Sein Ministerium unterstütze viele Projekte in diesem Bereich und dieses sei eines der besten. Die finanzielle Unterstützung durch den Bund sei dem Institut auch in Zukunft sicher, so Lauterbach, der enge Austausch zwischen ihm und dem DKFZ bleibe auch in Zukunft wichtig.
Mit KI und Datensammlung an die Spitze?
Was dem ganzen Fortschritt im Weg stehe, seien fehlende Daten. Deutschland habe mindestens zehn Jahre verloren, betonte der Minister. Dabei sei der Datensatz, den Deutschland aufbauen könnte, einmalig in Europa und den USA. Keines der Lände habe eine vergleichbare einheitliche Datenstruktur über die Krankenkassen. In Verbindung mit den Möglichkeiten der elektronischen Patientenakte sieht Lauterbach großes Potenzial. Auch der Vorsitzende des DKFZ betonte noch einmal:
Im weiteren Verlauf des Besuchs schaute sich Karl Lauterbach außerdem das "Genom.DE"-Projekt am DKFZ an, bei dem es um die Möglichkeiten von Erbgutsequenzierung geht.
Außerdem besuchte der Minister noch das EMBL, das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg, das eng mit dem DKFZ in der Krebsforschung zusammen arbeitet.