Zehn Tage nach seinem 60. Geburtstag verkündete Peter Kurz am Mittwoch seine Entscheidung. Für eine weitere Amtszeit steht er nicht mehr zur Verfügung. Die Wahl 2023 – sie findet ohne ihn statt.
Kurz hat Mannheim vorangebracht
Dabei hätte er – gleich gegen welche Gegenkandidatinnen und -kandidaten – gute Chancen auf eine Wiederwahl und damit eine dritte Amtszeit gehabt. Denn Peter Kurz ist ein erfolgreicher Oberbürgermeister: Er hat in den vergangenen 15 Jahren keine großen Fehler gemacht. Er hat die Stadt an vielen Stellen vorangebracht. Beispiele sind die Konversion der ehemaligen us-amerikanischen Militärflächen oder die BUGA23. Kurz ist Präsident des Städtetags Baden-Württemberg. Er ist aufgrund seines Engagements für Nachhaltigkeitsziele auch international anerkannt, wurde vor einem Jahr sogar als "Weltbürgermeister" ausgezeichnet.
Neuen Schwung gibt es nur mit neuen Gesichtern
Und er ist dabei immer bürgernah und bodenständig geblieben. Diese Bodenständigkeit bestätigt Kurz jetzt mit seinem Verzicht auf eine dritte Amtszeit. Peter Kurz klebt nicht an seinem Amt. Er zeigt den Mut zum rechtzeitigen Aufhören. In seiner Begründung schreibt er, es brauche die notwendige Kraft und Begeisterung, um dieses Amt auf eine so lange Strecke von acht Jahren ausüben zu können. In einer fundamentalen Krise brauche es auch neue Ansätze und neuen Schwung. Und dieser verbinde sich oft mit neuen Gesichtern. Offenbar ist sich Kurz nicht sicher, ob er die notwendige Kraft für eine weitere Amtszeit, Begeisterung und neuen Schwung aufbringen kann.
Entscheidung verdient Respekt
Diese aufgeräumte Entscheidung verdient Respekt. Hut ab, Herr Kurz. So hätte ich es mir auch bei manch‘ anderem Politiker oder manch‘ anderer Politikerin gewünscht.
Natürlich hinterlässt Peter Kurz auch Problemfelder wie beispielsweise den fortschreitenden Arbeitsplatzabbau in Mannheim: Viel Arbeit für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger. Die Suche hat begonnen.