Kinderärzte in der Rhein-Neckar-Region am Limit

Stand
Autor/in
Dagmar Kwiatkowski

Rüdiger Adam ist Kinderarzt am Uniklinikum Mannheim. Die Lage auf seinen Stationen – sie macht ihm derzeit große Sorgen:
OT: Ich hab sowas in der Form noch nie erlebt …
Auch das Uniklinikum Heidelberg erklärte auf Anfrage, aktuell würden „spürbar mehr“ Kinder wegen eines schweren Verlaufs einer Atemwegserkrankung behandelt als zum gleichen Zeitpunkt in den Vorjahren. Und wie bereits 2021 habe die saisonal übliche Infekt-Welle deutlich früher begonnen als noch davor. Allerdings gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Verläufe dieses Jahr schwerer seien.
In Mannheim haben sie bereits reagiert: die Anzahl der Betten in der Kinderklinik ist um ein Viertel erweitert worden, Personal – Ärzte, Pflege- und Hilfskräfte wurde umgeschichtet, aus anderen Stationen abgezogen. Und trotzdem – es bleibt knapp, sagt Adam, die Lage sei momentan extrem angespannt:
OT Man muss aber fairerweise sagen … immer wieder zu Verzögerungen +… Wartezeiten sind enorm. Im Moment kriegen wirs grad noch so hin. (leicht oben)
Heißt konkret auch: manche der kleinen Patienten müssen noch am Abend verlegt werden - in ein anderes Krankenhaus in der Region:
+OT Sie müssen sich vorstellen … Wir sind jeden Abend … enorme Belastung auch für die Patienten und Eltern.
Ähnlich wie in den Kliniken – die Lage bei den niedergelassenen Kinderärzten in der Region. Deren Berufsverband auf Bundesebene hatte ebenfalls Alarm geschlagen und auf die Überlastung vieler Praxen hingewiesen. Kleines Beispiel aus der Region: eine Gemeinschaftspraxis in Mannheim-Rheinau. Dort hieß es auf Anfrage, wie in den Kliniken auch: sowas hatten wir noch nie, seit Tagen ist hier die Hölle los.
Dabei gilt die Faustregel: je jünger das Kind, desto höher die Gefährdung, betont Kinderarzt Rüdiger Adam vom Uniklinikum Mannheim, und meint vor allem Frühgeborene und Säuglinge, die besonders anfällig seien. Dabei seien die Erreger keineswegs neu, im Gegenteil, gerade das RV-Virus sei ein „alter Bekannter“, aber die Welle in diesen Tagen und Wochen, sie hat einen bestimmten Grund – und der heißt Corona:
OT: Die Kindertagesstätten … Virenbörse … werden all diese Infektionen quasi nachgeholt.

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Dagmar Kwiatkowski

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