Erst ein Zuhause, dann der Rest

"Housing First" in Heidelberg: Wohnraum an Wohnungslose vermitteln

Stand
Autor/in
Rosa Omenaca

Zuerst eine eigene Wohnung, dann das Leben wieder in geregelte Bahnen bringen - das ist das Konzept von "Housing First" für obdachlose Menschen. Das Projekt startet nun auch in Heidelberg.

"Housing first", so heißt ein landesweites Pilotprojekt, das Menschen dauerhaft aus der Obdachlosigkeit holen will. Auch die Stadt Heidelberg macht jetzt mit. Bei dem Projekt geht es darum, wohnungslosen und obdachlosen Menschen zuerst ein dauerhaftes Dach über dem Kopf zu bieten, damit sie dann Schritt für Schritt wieder ihren Weg zurück in die Mitte der Gesellschaft finden können. Das Projekt in Heidelberg hat das Motto: "Ein Schloss für alle!", angelehnt an das berühmte Schloss der Stadt am Neckar.

Heidelberg ist eine von sechs Städten in Baden-Württemberg, die bei dem Pilotprojekt dabei ist. Auch die Städte Herrenberg und Freiburg im Breisgau machen mit. Das Projekt in Heidelberg wird vom baden-württembergischen Sozialministerium bis 2026 mit 300.000 Euro gefördert. Dazu kommen 32.000 Euro von der Stadt selbst. Träger des Projektes sind der SKM (Katholischer Verein für soziale Dienste Heidelberg) und die evangelischen Stadtmission Heidelberg.

Stadt Heidelberg sucht für das Projekt Wohnungen

Um mit dem Projekt starten zu können, braucht es allerdings erst einmal Wohnungen. Es werden Vermieterinnen und Vermieter gesucht, die bereit sind, ihre Wohnung an Wohnungs- und Obdachlose zu vermieten. Ganz ohne Vorbedingungen und mit einem unbefristeten Mietvertrag, hieß es bei der Vorstellung des Projektes am Mittwoch in Heidelberg. Hauptsächlich würden Ein- bis Zweizimmerwohnungen gesucht. Davon sollen dann künftig bis zu 16 wohnungslose Menschen profitieren.

Auf dem regulären Wohnungsmarkt haben Obdachlose kaum ein Chance.

Trotz des mangelnden Wohnraums hofft Heidelbergs Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen (SPD), Vermieter zu finden, die mitmachen. "Es gibt viele Menschen in Heidelberg, die ihre Wohnungen leer stehen haben und nicht vermieten", sagte sie am Mittwoch. Das Projekt "Housing First" sei eine tolle Ergänzung zu den aktuellen Angeboten für wohnungslose Menschen und biete Vermietern eine Sicherheit.

In Heidelberg haben laut Stadt derzeit rund 620 Menschen keine Wohnung. Davon sollen 120 ausschließlich auf der Straße leben, 500 seien in verschiedenen städtischen Unterkünften untergebracht.

Mehr zum Thema Wohnraum in Heidelberg

Heidelberg

Bürgerbefragung in Heidelberg Ergebnisse der Heidelberg-Studie: Zu wenig Wohnraum und zu hohe Mieten

Die Stadt Heidelberg hat die Ergebnisse der neuesten Heidelberg-Studie veröffentlicht. Die Befragten klagten vor allem über zu wenig Wohnraum und zu hohe Mieten.

Heidelberg

Vermieter hatte Eigenbedarf für 90-jährige Mutter angemeldet Schwerbehinderte Mieterin darf in Wohnung in Heidelberg bleiben

Ein Vermieter darf seiner schwerbehinderten Mieterin nicht kündigen, auch wenn er die Wohnung für seine pflegebedürftige Mutter benötigt. Das hat das Landgericht Heidelberg entschieden.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Heidelberg

Durchschnittlicher Anstieg um 13,5 Prozent Neuer Mietspiegel für Heidelberg

Die Stadt Heidelberg hat einen neuen Mietspiegel. Er gilt für zwei Jahre. Die Mieten für modernisierte Wohnungen steigen. Je zentraler die Lage, desto teurer ist die Miete.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Stand
Autor/in
Rosa Omenaca

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.