Mehr als ein halbes Jahrhundert hat Klaus Staeck mit seinen Grafiken provozierende Kommentare zu Politik und Gesellschaft geliefert. Das hat ihm viel Ärger eingebracht - und jede Menge Gerichtsprozesse. Aus diesem Grund hat die juristische Kunstvereinigung ARTgerecht zu seinem 85. Geburtstag eine Ausstellung mit dem Titel "Satire vor Gericht" organisiert.
Ruhestand ist für Klaus Staeck kein Thema
Andere sind in seinem Alter schon 20 Jahre im Ruhestand, aber für Klaus Staeck ist klar: Es gibt noch viel zu tun.
Staeck ist Rechtsanwalt, Grafiker und Künstler. Seinen großen Durchbruch hatte er Anfang der 70er Jahre mit satirischen Botschaften, die preiswert auf Plakate und Postkarten gedruckt wurden. Damals hingen sie in fast jeder Studentenbude.
Plakatausstellung im Heidelberger Landgericht
Klaus Staeck lebt bis heute ein Leben für die Meinungsfreiheit und ist damit oft angeeckt. Ganze 41 mal stand er wegen seiner satirischen Werke vor Gericht, aber er hat nicht einen einzigen Prozess verloren. Daran erinnert jetzt eine große Ausstellung mit seinen Plakaten. Gezeigt wird sie im Heidelberger Landgericht. Dort, wo der Künstler oft als Angeklagter vorgeladen war.
Den Ort der Ausstellung könnte man nicht besser wählen. "Ohne diese Prozesse", sagt auch der Präsident des Heidelberger Landgerichts, Helmut Perron, "wäre Staeck nicht der, der er heute ist. Deshalb ist es richtig, dass wir uns genau an diesem Ort mit ihm befassen."
Zur Vernissage kamen 400 Besucher. Für Klaus Staeck ist das ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk.
Die Ausstellung "Satire vor Gericht" ist noch bis Ende Mai zu sehen.