Gelähmter Labrador

Mit Rollstuhl unterwegs

Gelähmter Labrador Nerone aus Leimen: "Ein ganz normaler Hund"

Stand
Autor/in
Phylicia Whitney

Der gelähmte Labrador Nerone aus Leimen ist immer mit Rollstuhl unterwegs. Sein Frauchen Laura hat ihn vor acht Jahren aufgenommen, weil beide ein ähnliches Schicksal haben.

Der achtjährige Labrador Nerone aus Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) ist vom Rücken an gelähmt. Nur mit seinen zwei Vorderbeinen robbt er sich voran. Sein Frauchen Laura Knobloch hat ihn vor acht Jahren in einer Ausschreibung für eine Pflegestelle auf Facebook entdeckt, als er noch ein Welpe war. Es war sofort Liebe auf den ersten Blick.  

Die Ärzte hatten den Labrador abgeschrieben 

Nerone war nicht mal ein Jahr jung, als er in Italien von einem unbekannten Autofahrer angefahren wurde. Als Laura den jungen Hund zu sich nach Deutschland nahm, musste er mehrfach operiert werden. Die Ärzte gaben dem Labrador eine Lebenserwartung von zwei Jahren. Das ständige Gewicht auf den Vorderbeinen sei zu anstrengend für den Hund. Jetzt ist Nerone acht Jahre alt. Er kennt es nicht anders. Geschafft hat er das aus eigener Kraft und durch die Fürsorge von Laura Knobloch.  

Gelähmter Labrador
Nerone ist als Welpe von Italien nach Deutschland gekommen.

Von der Bankkauffrau zur Hunde-Physiotherapeutin

Laura Knobloch massiert Nerone immer wieder, um Verspannungen zu lösen. Sie ist angehende Hunde-Physiotherapeutin. Gewählt hat Laura diesen Beruf, um Nerone zu helfen. Bislang arbeitet sie als Bankkauffrau aus dem Home Office, um sich um ihren Labrador zu kümmern. Jeden zweiten Tag gehen beide gemeinsam schwimmen. Nerone liebt das Wasser und die Bewegung tut ihm gut. Das richtige Futter spielt auch eine große Rolle. Was Laura selbst kocht, landet auch im Hundenapf: Püriertes Hühnchen mit Süßkartoffeln ist Nerones Leibgericht. Hinzu kommen ein paar Ergänzungen wie Pulver für die Gelenke, Fischöl für Haut und Fell und Cranberries für seine Blase. Durch Nerones Lähmung kann er das Wasser nicht halten, deshalb trägt er auch zuhause eine Windel.  

Gelähmter Labrador
Labrador Nerone trägt nach dem Schwimmen auch mal einen Bademantel.

Der Labrador im Rollstuhl ist "ein ganz normaler Hund" 

Gassi gehen, Spielen, Tricks ausprobieren. Nerone will und kann all das machen, was andere Hunde auch tun. Er fordert seine Gassirunden ein, holt gerne Stöckchen und liebt es verschiedene Tricks vorzuführen. Sitz und Platz sind kein Problem für ihn. Auch Verstecken macht ihm großen Spaß. Wenn Laura Knobloch Leckerlis in der Wohnung verteilt, sucht er sie wie bei einer Schnitzeljagd nur mit dem Einsatz seiner Vorderbeine. Mit seinem Rollstuhl fährt er draußen über Stock und Stein, selbst im Schnee und Regen. Auch Urlaub in den Bergen oder am Strand liebt der verspielte Labrador. Alle zwei Jahre muss Nerone seinen speziell angefertigten Rolli wechseln. Kostenpunkt: Rund 800 Euro.

Ziemlich beste Freunde und ähnliches Schicksal

Laura Knobloch ist stolz auf ihren Hund. Nerone ist fröhlich, aktiv und gibt seinem Frauchen regelmäßig Küsschen. Die Beiden teilen außerdem ein ähnliches Schicksal. Auch Laura haben früher die Reflexe in den Beinen gefehlt. Sie musste an der Wirbelsäule operiert werden, seitdem geht es ihr wieder besser. Durch ihre Erfahrung konnte sie sich gut in ihren gelähmten Hund hineinfühlen. Seitdem ist Nerone nicht nur ihre Lebensaufgabe, sondern auch ihr bester Freund. 

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