Zwei Polizisten hatten Anfang Januar bei einem Polizeieinsatz mehrfach mit der Dienstwaffe auf einen Mann geschossen, jetzt hat die Staatsanwaltschaft Mannheim das Ermittlungsverfahren gegen die beiden Beamten eingestellt. Es habe kein strafbares Verhalten vorgelegen, so die Staatsanwaltschaft. Grundlage für diese Erkenntnis sei insbesondere eine Auswertung von Bodycam-Aufnahmen gewesen.
Einsatz der Dienstwaffen in Hockenheim sei gerechtfertigt gewesen
Die Polizisten waren Anfang Januar wegen eines Streits zwischen dem Mann und seiner Ex-Partnerin zu einem Einsatz nach Hockenheim gerufen worden. Der Mann hatte sich laut Staatsanwaltschaft damals mit einer täuschend echt aussehenden Pistole im Flur verschanzt. Die Bodycam-Aufnahmen mehrerer Polizisten hätten gezeigt, dass die Beamten den Mann etwa 40 Minuten lang aufgefordert hatten, die täuschend echt aussehende Pistole wegzulegen. Ohne Erfolg, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Stattdessen habe der Mann die Pistole gezielt auf die eingesetzten Polizisten gerichtet. Zwei Beamte hätten daraufhin insgesamt sieben Mal auf den Mann geschossen und ihn an den Armen und am Oberkörper getroffen. Die beiden Polizisten hätten davon ausgehen müssen, dass sie und ihre Kollegen unmittelbar mit einer scharfen Schusswaffe bedroht wurden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Deshalb sei es gerechtfertigt gewesen, dass sie ihre Dienstwaffen einsetzten.
Anklage gegen den angeschossenen Mann erhoben
Der von den Schüssen getroffene Mann befindet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft Mannheim in Untersuchungshaft. Gegen ihn wurde wegen Taten gegen seine ehemalige Partnerin und wegen des tätlichen Angriffs auf Beamte Anklage erhoben.