Etwa 3.000 Teilnehmer schwenkten bei dem bunten Umzug Fahnen in Regenbogenfarben, feierten, tanzten und sangen ausgelassen mit. 30 Paradewagen sorgten für die passende Musik. Laut Polizei kam es zu keinerlei Zwischenfällen, alles verlief friedlich.
Viele junge Leute setzten ein Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt
Unter den Teilnehmenden waren zahlreiche sehr junge Leute. Sie alle gingen auf die Straße, um sich für Vielfalt, Akzeptanz, Respekt und auch Freiheit einzusetzen. Freiheit vor allem für die Ukraine. Denn queere Menschen hätten es angesichts des Krieges und seiner Folgen besonders schwer, sagt Deniz Gedik, queerpolitischer Sprecher der Grünen Gemeinderatsfraktion.
"Transpersonen erfahren auf der Flucht häufig Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt."
In 69 Ländern würden Homo-,Trans- und Intersexuelle immer noch strafrechtlich verfolgt, in 11 Staaten drohe ihnen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung sogar die Todesstrafe, informiert Gedik. So hätten viele queere Menschen etwa in Kiew Zuflucht vor Repressionen aus Ländern wie Russland gefunden. Aber auch in anderen Nationen wie Polen, Ungarn oder Serbien würden Betroffene noch unter Diskriminierung leiden.
![Bunter Mottowagen beim CSD in Mannheim zeigt den Leitspruch "Free Ukraine" (Foto: SWR) Bunter Mottowagen beim CSD in Mannheim zeigt den Leitspruch "Free Ukraine"](/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/1712922755976%2Cmottowagen-beim-christopher-street-day-in-mannheim-2022-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Schirmherrin Bundesfamilienministerin Lisa Paus
Schirmherrin der Veranstaltung war in diesem Jahr Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Sie freue sich sehr über das Motto des CSD, schrieb Paus in ihrem Grußwort, denn die queere Community in der Ukraine brauche in diesen schweren Zeit besondere Unterstützung und Solidarität.
![Luna und Lucy haben sich für den CSD "in Schale geschmissen" (Foto: SWR) Luna und Lucy haben sich für den CSD "in Schale geschmissen"](/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/1712922755393%2Cteilnehmer-beim-christopher-street-day-in-mannheim-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Der CSD machte zudem auf die prekäre Lage von queeren Geflüchteter auch hierzulande aufmerksam. Angehörige der Community zählten zu den vulnerablen Gruppen und bräuchten besondere Schutzräume. Ihre Unterbringung sei für sie teils "untragbar", kritisiert Deniz Gedink. Dem stimmte Luna aus Heidelberg zu. Auch sie wisse um die schwierigen Bedingungen von Betroffenen etwa in regulären Flüchtlingsunterkünften, berichtet Luna beim Christopher-Street-Day.
![Die beiden Fotografen Helge und Andreas aus Freiburg schicken Kusshändchen beim CSD in Mannheim (Foto: SWR) Die beiden Fotografen Helge und Andreas aus Freiburg schicken Kusshändchen beim CSD in Mannheim](/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/1712922754892%2Cfreiburger-fotografen-besuchen-den-christopher-street-day-in-mannheim-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Großes Straßenfest im Ehrenhof des Schlosses
Nach der Parade fand im Ehrenhof des Schlosses ein großes Straßenfest mit Infoständen und einem bunten Bühnenprogramm statt. Unter dem Motto "sichtbar und hörbar“ gab es in der Mannheimer Schlosskirche zudem einen "queer church“-Gottesdienst.