Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) ist nach fast 180 Tagen sehr zufrieden mit der Bundesgartenschau in Mannheim. Die angepeilten Besuchszahlen werden erreicht. Die Kosten von rund 60 Millionen Euro seien nach heutigem Stand durch Eintrittsgelder, Spenden und einen städtischen Zuschuss gedeckt.
Es gab viel Licht, aber auch einige Schattenseiten der BUGA23.
Vor Beginn der BUGA 23 hatten die Organisatoren mit 2,1 Millionen Eintritten gerechnet. Am Freitag, 29. September, ist die Marke von zwei Millionen Besuchen erreicht worden.
Insgesamt sind demnach rund 81.000 Dauerkarten, 1,2 Millionen Tagestickets und 35.000 Zweitagestickets verkauft worden. Eine Befragung der BUGA-Gesellschaft hat ergeben, dass rund 31 Prozent der Gäste aus Mannheim kommen und ein Prozent sogar aus dem Ausland.
Die meisten Besucher seien zufrieden
Demnach seien rund 95 Prozent der Befragten mit ihrem BUGA-Besuch insgesamt zufrieden. Ein Highlight war die Seilbahn, die beide Parks miteinander verbindet. Sie zählte 2,75 Millionen Fahrgäste. Die Befragungen zeigten, dass das Konzept der Bundesgartenschau verstanden und geschätzt wurde, so BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach.
Was nicht rund lief auf der BUGA23
Nicht alles war Sonnenschein auf der BUGA23. So litten Besucher an stark frequentierten Tagen unter langen Wartezeiten an der Seilbahn. Bis zu eine Stunde mussten sie in der Hitze ausharren. Die Seilbahn schaffte es nicht immer, die Belastungsspitzen aufzunehmen.
BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach wies gegenüber dem SWR darauf hin, dass manchmal das Verhalten der BUGA-Gäste dazu beigetragen habe. Die Gondeln seien dann aus den unterschiedlichsten Gründen nicht voll besetzt gewesen, zum Beispiel weil Familien oder Gruppen nur gemeinsam fahren wollten oder Kinderwagen, Rollstühle oder Bollerwagen dabei waren.
Die Busse von Spinelli in Richtung Luisenpark über den Parkplatz P20 konnten diese Besuchermassen an Spitzentagen nicht aufnehmen.
Aquarium blieb überwiegend zu
Weitere Schwachpunkte der BUGA23: Das Aquarium in der Unterwasserwelt wurde wegen Lieferschwierigkeiten und aus tierpflegerischen Gründen nicht rechtzeitig fertig, die neue Vogelvoliere in der Parkmitte im Luisenpark war lange Zeit noch geschlossen. Der künstliche See in der Feudenheimer Au zeigt zudem Undichtigkeiten, ein Thema, das zusammen mit der ebenfalls in Verzug geratenen Neckarrenaturierung noch länger für Kopfzerbrechen sorgen wird.
Mannheims Tourismusbranche profitiert von Bundesgartenschau
Vom "BUGA-Effekt" kann beim Tourismus in Mannheim die Rede sein. Die Zahl der Übernachtungen lag mit über einer Million bis Juli um 41 Prozent über dem Vorjahreswert. Laut Zahlen der BUGA-Befragung wollen 71 Prozent der auswärtigen Gäste in den nächsten zwei bis drei Jahren Mannheim erneut besuchen.
BUGA 23 Mannheim: Ziel der Nachhaltigkeit
Auf dem Spinelli-Gelände ist ein neues Parkgelände entstanden - mit vielen Spiel- und Bewegungsflächen. Es gibt neue Naturräume für Eidechsen, Molche und viele Vogel-und Insektenarten, so Oberbürgermeister Christian Specht. Im Rahmen der BUGA 23 wurde ein Teil des Grünzugs Nordost realisiert, der mehr als 200 Hektar Grünflächen bis in die Mannheimer City miteinander verbindet.
Die BUGA hatte sich zum Ziel gesetzt, die nachhaltigste aller Zeiten zu sein. Zum Konzept gehörten hitzeresistente Pflanzen, horizontal wachsende Bäume und renaturierte Gewässer. Dabei gab es vier Themenschwerpunkte: Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung.
Auch eine der Hauptattraktionen der Mannheimer BUGA, die Seilbahn zwischen den beiden Geländen ist recycelbar. Sie war vorher in den Niederlanden im Einsatz und soll künftig auch an anderen Orten genutzt werden. Die BUGA 23 habe gezeigt, wie ein nachhaltigeres Leben aussehen kann.
Nächste BUGA 2027 im Ruhrgebiet
Bis zum Ende der Mannheimer BUGA am 8. Oktober gelten ermäßigte Ticketpreise von 23 Euro für Erwachsene. Die nächste Bundesgartenschau wird erst in vier Jahren im Ruhrgebiet stattfinden. Rostock hat für das Jahr 2025 abgesagt - aus finanziellen Gründen.