Größtes Vorkommen Baden-Württembergs

Bahnstrecke Mannheim-Karlsruhe: Feldhamster verhindern Varianten

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Janina Hecht
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Bei der Planung des Baus der neuen Güterbahnstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe kommen fünf Varianten nicht mehr infrage. Laut Deutscher Bahn würden diese Feldhamster gefährden.

Bei den Planungen einer neuen Bahntrasse für Güterzüge zwischen Mannheim und Karlsruhe gibt es laut Deutscher Bahn bei den Streckenvarianten, die Mannheim östlich umfahren, Probleme mit einer geschützten Tierart: Dem Feldhamster. Analysen im nordöstlichen Bereichs Mannheims hätten gezeigt, dass sich in diesem Bereich das letzte Feldhamster-Vorkommen Baden-Württembergs befindet.

DB streicht fünf Linienvarianten wegen des Feldhamsters

Feldhamster-Vorkommen gibt es an den fünf Linienvarianten, die nördlich von Mannheim-Waldhof oberirdisch an die Riedbahn anschließen und dann das Mannheimer Stadtgebiet nordöstlich durch Tunnel umfahren. Die fünf Varianten verlaufen dann östlich vom Stadtteil Vogelstang parallel zur A6 und führen weiter über Brühl nach Süden.

Auch der Vorschlag einer Bürgerinitiative, der noch weiter östlich und weitestgehend parallel zur A6 verläuft, hätte Auswirkungen auf den Feldhamster. Aus diesem Grund werden diese östlichen Linienvarianten inklusive des Vorschlags der Bürgerinitiative bei den Planungen nicht weiterverfolgt, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn mit.

Freiheit für die Feldhamster
Feldhamstervorkommen sorgen dafür, dass bei der Planung der neuen Güterbahnstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe fünf Varianten gestrichen werden.

Bahn untersucht 14 alternative Streckenführungen

Es gibt laut Deutscher Bahn noch 14 alternative Planungsvarianten, die das Feldhamstervorkommen nicht berühren. Es werden nun acht Streckenvarianten weiter untersucht und verglichen, bei denen zwei zusätzliche Gleise vorgesehen sind, sowie sechs Varianten, in denen es keine zusätzlichen Gleise geben würde.

Auf der Bahnstrecke Karlsruhe-Mannheim fährt ein Güterzug an Häusern vorbei.
Auf der Bahnstrecke Karlsruhe-Mannheim fährt ein Güterzug an Häusern vorbei.

Gegen einige dieser Planungsvarianten gibt es jedoch Widerstand von Landwirten und Bürgern, der Stadt Eppelheim sowie den Gemeinden Plankstadt und Oftersheim (alle drei Rhein-Neckar-Kreis). Eine Variante führt unter anderem zwischen Plankstadt und Eppelheim durch.

Planungsstand dem "Dialogforum Mannheim-Karlsruhe" vorgestellt

Die Deutsche Bahn hat die aktuellen Analysen und den Planungsstand am Mittwoch den Mitgliedern des "Dialogforums Mannheim-Karlsruhe" vorgestellt. Darin sind neben der Deutschen Bahn die vom Bauprojekt betroffenen Organisationen vertreten, wie die Verkehrsministerien von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die betroffenen Kreise, Städte und Kommunen, Verkehrs- und Wirtschaftsverbände, Umwelt- und Naturschutzverbände, Vereine und Bürgerinitiativen. Das nächste Treffen des Dialogforums ist für Anfang Oktober 2023 geplant.

Entscheidung für Strecke fällt im ersten Halbjahr 2024

Die Verantwortlichender Deutschen Bahn wollen im ersten Halbjahr 2024 entscheiden, welche Bahntrasse zwischen Mannheim und Karlsruhe gebaut wird. Die DB wartet nach eigenen Angaben noch auf die Zugzahlenprognose 2040 des Bundes. Auf der neuen Bahnstrecke sollen ausschließlich Güterzüge fahren. Die neue Gütertrasse soll den stark befahrenen Abschnitt Rotterdam-Genua entlasten.

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