An der A6 bei Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) wird ökologisch nachhaltiger Straßenbau ausprobiert - um klimafreundlicher zu sein. Beim Pilotprojekt der Autobahn GmbH Südwest wird die Fahrbahn auf vier Kilometern Länge mit einer neuen Kompaktbauweise saniert. Das Ganze passiert erstmals in Deutschland. Mit dem neuen Verfahren soll der Straßenbelag länger halten, sagt Robert Zimmermann, Leiter der Außenstelle Heidelberg der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest.
Pilotprojekt soll CO2 beim Autobahnbau verringern
Ziel des Pilotprojekts ist es, bei der Autobahnsanierung weniger klimaschädliches Kohlendioxid zu produzieren. Und zwar 40 Prozent weniger im Vergleich zu 1990. Dazu werden neue Technologien und digitalisierte Logistik eingesetzt. So kommt zum Beispiel ein neuartiger Asphalt zum Einsatz, der nicht so stark erhitzt werden muss. Statt wie sonst üblich auf 180 Grad, genügt es, den Asphalt beziehungsweise das Bitumen nur noch auf 130 Grad zu erwärmen. Dies spare Energie, so die Verantwortlichen.
Alte Fahrbahn wird recycelt
Zudem verarbeiten die Straßenbauer die alte abgefräste Fahrbahndecke. Dieses Granulat wird dann vor Ort recycelt und in den neuen Straßenbelag beigemischt. Das spare Rohstoffe. Die neue Technologie erhöhe zudem die Lebensdauer der neuen Fahrbahndecke. Statt wie bisher 15 Jahre soll die Autobahn dann 20 Jahre lang halten, sagt Robert Zimmermann von der Autobahngesellschaft Südwest.
Pilotprojekt in Walldorf: Vorbild für andere Autobahnsanierungen?
Durch digital gesteuerte Abläufe sei auch die Logistik der Materiallieferung per Lastwagen verbessert worden. So werden die Straßenfertigungsmaschinen permanent mit Asphalt versorgt. Bis Ende des Jahres soll das Autobahnstück an der A6 bei Walldorf fertig sein. Die Kosten: 15 Millionen Euro. Verläuft das Pilotprojekt erfolgreich, dann soll die neue Vorgehensweise bald bei Sanierungsarbeiten auf anderen Autobahnen angewendet werden.