Die Weltkriegsbombe in Rastatt ist am Dienstagabend gegen 19:30 Uhr erfolgreich gesprengt worden, heißt es von der Stadt. Der Blindgänger war in der Nähe der A5 in einem Industriegebiet in Rastatt entdeckt worden.
SWR-Reporter Teo Jägersberg berichtet direkt nach der Bombensprengung vor Ort aus Rastatt:
Entschärfung der Bombe war nicht möglich
Eine Untersuchung am Nachmittag durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst hatte ergeben, dass die Bombe nicht entschärft werden konnte und sie gesprengt werden musste. Firmengebäude und Wohnhäuser innerhalb eines Radius von 1.000 Metern mussten evakuiert werden.
Nach Angaben der Stadt verlief die Sprengung der 250 Kilo schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg planmäßig. Die Sperrzone wurde danach aufgehoben, sodass die rund 200 Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten. Auch die wegen des Bombenfundes gesperrte A5 und der Bahnverkehr wurden wieder freigegeben.
Großräumige Evakuierungen und Sperrungen in Rastatt
Die 250 Kilogramm schwere Bombe war am Dienstag bei Luftbildaufnahmen im Vorfeld von Baumaßnahmen in dem Industriegebiet in der Nähe der Autobahnausschlussstelle Rastatt-Nord entdeckt worden. Zunächst waren in einem Radius von 500 Metern rund um die Fundstelle Absperrungen eingerichtet und umfangreiche Evakuierungen durchgeführt worden. Weil die Bombe nicht entschärft werden konnte, sondern gesprengt werden sollte, musste der Evakuierungsradius auf 1.000 Meter ausgeweitet werden.
Evakuierungsbereich für die Bombensprengung in Rastatt:
Weltkriegsbombe: A5 war vor der Sprengung über Stunden gesperrt
Von der Evakuierung betroffen waren auch Anwohner des Stadtteils Rauental und mehrere Unternehmen im Industriegebiet. Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger war zunächst die Oberwaldhalle. Betroffene wurden dort von Mitarbeitern des DRK und der Stadt betreut.
Die Autobahn A5 und die B462 waren über mehrere Stunden gesperrt. Ebenso musste die Bahnstrecke für den Fernverkehr zwischen Karlsruhe und Rastatt gesperrt werden. Auch nach der Sprengung der Weltkriegsbombe gab es noch Staus und Verkehrsbehinderungen.
Bomben müssen immer häufiger gesprengt werden
Dass Weltkriegsbomben gesprengt werden müssen, wird laut dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg immer häufiger vorkommen. Feuchtigkeit, Hitze und Kälte setzen den Zündern seit Jahrzehnten zu. Dadurch würden die Bomben, die unter der Erde liegen, zunehmend instabil. Eine sichere Entschärfung sei dann nicht mehr möglich. Das war auch in Rastatt das Problem.
Um den Schaden bei Sprengungen möglichst gering zu halten, werden die Bomben, wie am Dienstag in Rastatt, mit Sand bedeckt. Außerdem wird über dem Fundort der Bombe ein Wassertank platziert. Dadurch soll das Entstehen eines Feuerballs verhindert und umherfliegende Teile ausgebremst werden.
Gefährlich könnten die immer instabileren Bomben auch für Bauprojekte werden. Umso empfindlicher eine Bombe sei, umso schneller könnten Erschütterungen durch Bohrungen oder Baggerarbeiten sie zur Detonation bringen, so der Kampfmittelbeseitigungsdienst. Deshalb habe man unter anderem einen Bestand aus rund 119.000 Luftbildern der Alliierten, die Hinweise auf mögliche Standorte von Blindgängern geben könnten.