Aktuell plane man Formate, bei denen Delegationen beider Seiten an einem Tisch sitzen oder auch gemeinsam auftreten, sagte der Leiter des Koordinierungsbüros für die Vollversammlung, Marc Witzenbacher, in Karlsruhe. Die orthodoxe Kirche der Ukraine war vor wenigen Jahren entstanden und wird dem Patriarchat von Konstantinopel zugerechnet. Daneben gibt es noch die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats.
Landesbischöfin hofft auf "Zeugnis der Versöhnung"
Die Landesbischöfin der evangelischen Kirche in Baden, Heike Springhart, erwartet, dass von der Vollversammlung ein "gemeinsames Zeugnis ausgeht für Versöhnung, Einheit und Frieden in der Welt". Durch die Nähe zu Frankreich wolle man zeigen, wie Versöhnungsprozesse gelingen können. Sie setze darauf, dass dieser Geist der Versöhnung dazu führe, dass man sich klar und deutlich auseinandersetze, auch im Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche.
4.000 Christen in Karlsruhe
Die elfte Vollversammlung des ÖRK kommt vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe zusammen - unter dem Motto "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt". Die Tagung findet zum ersten Mal in Deutschland statt. Die Organisatoren rechnen mit etwa 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der ganzen Welt.
Während der Vollversammlung soll es in der Stadt neun "Begegnungsorte" geben, an denen Interessierte mit den Teilnehmenden des ÖRK ins Gespräch kommen können. Darüber hinaus wird es ein umfassendes Programm geben. Auf dem Marktplatz ist etwa eine Bühne geplant, auf der verschiedene regionale und internationale Gruppen und Künstler auftreten.
Steinmeier und Kretschmann in Karlsruhe erwartet
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) werden zur Vollversammlung in Karlsruhe erwartet. Zudem hätten viele leitende Geistliche aus Deutschland zugesagt, etwa die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, sowie der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.
ÖRK repräsentiert fast 600 Millionen Christen
Dem ÖRK gehören 352 Kirchen aus mehr als 120 Ländern an. Der Weltkirchenrat repräsentiert weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen. Kein Mitglied ist die römisch-katholische Kirche. Sie arbeitet jedoch in wichtigen Gremien mit. Zuletzt trafen sich die Teilnehmer der Vollversammlung 2006 im brasilianischen Porto Alegre und 2013 im südkoreanischen Busan.