Ausländische Erdbeeren aus Spanien, Italien oder sogar Marokko stehen das ganze Jahr über in den Supermarktregalen. Sie sind wesentlich günstiger als die heimischen im Raum Karlsruhe. Teilweise können Kunden eine Schale ausländische Erdbeeren schon für 1,50 Euro kaufen.
Vier Euro und 90 Cent kostet eine 500-Gramm-Schale Erdbeeren auf dem Erdbeer- und Spargelhof Böser bei Bruchsal. Die meisten Kunden finden das angemessen.
In Deutschland steigen die Erdbeerpreise fast jedes Jahr. Während Verbraucher für ein Kilo deutscher Erdbeeren 2019 noch circa 5,19 Euro zahlen, waren es 2023 schon etwa 6,40 Euro. Das geht aus den Daten der GfK Marktforschung hervor.
Keine großen Preiserhöhungen bei Erdbeeren in 2024
Dieses Jahr unterscheiden sich die Preise für Erdbeeren nicht maßgeblich vom letzten Jahr, sagt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer.
"Letztes Jahr gab es eine hohe Inflation und die Verpackungen waren teuer, weil man im Jahr zuvor eingekauft hat", erklärt Schumacher. Das hätte die Preise in die Höhe getrieben. Die Verpackungen seien jetzt nicht mehr so teuer, stattdessen seien die Löhne gestiegen. Das würde sich ausgleichen.
Dauerregen sorgt im Raum Karlsruhe für Preissenkungen bei Erdbeeren
In einzelnen Regionen Baden-Württembergs könnte es laut Schumacher sogar kurzfristig zu niedrigeren Preisen kommen. Durch den Starkregen im Mai sei das Risiko, dass die Erdbeeren verfaulen, deutlich gestiegen. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, müssten sie schnell gegessen werden.
Beim sogenannten "Sauberkeitspflücken" würden die betroffenen Erdbeeren geerntet und oft etwas billiger für Erdbeermarmelade angeboten.
Genug von der feuchten Witterung Bauernverband in Mainz: "Winzer und Landwirte brauchen keinen Regen mehr"
Es kommt nicht so oft vor, dass Landwirte genug vom Regen haben. Doch in Rheinhessen ist es so weit. Auf dem Wunschzettel dort stehen jetzt Wärme und trockenes Wetter.
Gute Aussichten für Erdbeeren bei Bruchsal
Erdbeerbauer Otmar Böser hat durch den Regen Verluste gemacht. Die Hälfte der Pflücke konnte nach eigenen Angaben nicht verkauft werden. Dafür seien sie in einem zu schlechten Zustand gewesen. Aber für die restlichen Früchte gibt es noch Hoffnung.
"Jetzt ist die Ware wieder so, dass sie nachreifen kann und alles, was drin hängt, auch gesund ist", sagt Erdbeerbauer Otmar Böser und freut sich schon auf die Sonne, die für die kommenden Wochen angekündigt ist. "Wir sind auf einem guten Weg, wenn das Wetter mitspielt, dass wir wieder schöne rote, reife Erdbeeren pflücken können."
Trotz des Aufwands und der witterungsbedingten Rückschläge lohnt sich der Anbau für den Erdbeerbauern. Die Erdbeeren seien früh reif, und die Kunden würden die regionalen Erdbeeren auch kaufen, sobald es sie gäbe. Zum Luxusgut solle die Erdbeere nicht werden, sagt Otmar Böser.