Die Platanen in der Karlsruher Innenstadt werden gefällt. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Die Mehrheit entschied sich am Abend gegen den Erhalt der insgesamt 48 Bäume: 35 Stimmen waren dagegen, neun dafür, zwei enthielten sich.
Pläne bereits im Vorfeld von Experten bestätigt
Erst vor zwei Wochen wurden in der Sitzung des Hauptausschusses noch einmal die Pläne der Stadt von auswärtigen Experten bestätigt. Demnach sei es richtig, die Bäume zu fällen und durch neue mediterrane Zürgelbäume zu ersetzen.
Zürgelbäume werden als sogenannte "Zukunftsbäume" gesehen. Sie sollen nach heutigen Erkenntnissen gut mit dem Klimawandel zurechtkommen.
Wurzeln der Platanen sind wohl ein Problem
In den letzten Monaten hatte es massive Proteste gegen die geplante Fällung gegeben. Laut Stadt und externen Experten sollen die Wurzeln der Platanen aber unter anderem beim dringend notwendigen Verlegen von neuen Kabeln Probleme machen. Zusätzlich hebe das Wurzelwerk die Oberfläche an. Bei Starkregen würde sich durch diese Bodenwellen das Wasser aufstauen und nicht abfließen.
Pläne zur Fällung der Bäume schon lange beschlossen
Eigentlich sind die Pläne auch schon lange beschlossene Sache. Aber vor allem der öffentliche Protest hat den Gemeinderat dazu gedrängt, die Entscheidung noch einmal zu prüfen. Innerhalb der Fraktionen hatten die Linken zuerst einen entsprechenden Antrag gestellt und sich darin für den Erhalt der Platanen ausgesprochen. Weitere Fraktionen wie AfD und Freien Wähler nahmen diesen Standpunkt ebenfalls an.
Protest von Klimabündnis Karlsruhe
Hauptverantwortlich für die Proteste ist das Klimabündnis Karlsruhe. Mitte November hatte das Bündnis mit einer Mahnwache für die Bäume demonstriert. Außerdem gab es eine Unterschriftenaktion und ein vom Klimabündnis in Auftrag gegebenes Gutachten, das sich klar gegen das Fällen der Bäume und die Pläne der Stadt ausspricht.
Das Klimabündnis und andere sorgen sich vor allem um die Umweltaspekte. Ihrer Meinung nach sei es unverantwortlich, die Bäume zu fällen. Dies sei ein "unverhältnismäßiger Eingriff in die städtische Klimabilanz und hätte negative Folgen für das Stadtklima und die Gesundheit der Menschen".