In Boden- und Wasserproben können PFAS-Chemikalien nachgewiesen werden (Symbolbild

Stadt warnt vor Wasserentnahme

Rastatt: PFC-Grenzwerte im Grundwasser überschritten

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Patrick Neumann
Patrick Neumann

In Teilen von Rastatt sollen Grünflächen, Sportanlagen und heimische Gärten nicht mehr mit Grundwasser bewässert werden. Nach Mitteilung der Stadt gilt dies für mehrere Ortsteile.

In den Rastatter Ortsteilen Wintersdorf, Niederbühl/Förch, Rauental und das Münchfeld sollen die Anwohner auf die Wasserentnahme verzichten. Der Grund für die Empfehlung: Die im Grundwasser in Wintersdorf gemessene PFC-Konzentration liegt erstmalig über den als schädlich geltenden Grenzwerten. Das hat die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) festgestellt. Auch Besitzer von Gartenpools in den genannten Stadtteilen sollen in Rastatt ab jetzt kein Grundwasser mehr verwenden.

Grundwasseruntersuchungen sollen fortgesetzt werden

Private Brunnenbesitzer werden gebeten, sich bei der Stadt zu melden, damit auch dort das Grundwasser untersucht werden kann. So soll eine weitere Verbreitung des PFC verhindert werden. Im Frühjahr wird die Warnung zu Wasserentnahme aktualisiert. Die giftige Chemikalie PFAS / PFC kam bereits vor Jahren vermutlich durch Papierschlämme auf Äcker und Böden und sickerte von dort auch ins Grundwasser.

Angeln möglicherweise bald eingeschränkt?

Mit dem Angelsportverein Wintersdorf steht die Stadt aktuell auch in Kontakt. Bislang gibt es für Angler noch keine Einschränkungen. Der Rastatter Stadtteil Wintersdorf blieb bislang verschont von PFC, da die sogenannte Schadstofffahne, also die Fließrichtung des belastenden Grundwassers, nach dem Grundwassermodell der LUBW am Riedort vorbeiführte.

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