Im Gewerbegebiet in Graben-Neudorf bei Karlsruhe gibt es einen Gestank

Mehr als 150 Meldungen bereits eingegangen

Gestank in Graben-Neudorf bei Karlsruhe: Online-Formular soll bei Suche helfen

Stand
Autor/in
Wolfgang Hörter
Mirka Tiede
SWR-Reporterin steht in einem Großraumbüro

Auch nach Monaten ist immer noch unklar, woher der Gestank in Graben-Neudorf kommt. Deswegen ist ein Bewohner mit einem Online-Formular selbst aktiv geworden. Er will die Gestankquelle finden.

Seit Monaten stinkt es in Graben-Neudorf. Bisher wurde noch keine Ursache gefunden. Deswegen ist Timo Johannes mit einem Online-Formular selbst aktiv geworden. Über das können die Bewohnerinnen und Bewohner von Graben-Neudorf den Gestank melden. In die Felder des Formulars können sie eintragen, wo und wann es gestunken hat und welches Wetter zu dem Zeitpunkt war. Mit den Meldungen möchte Timo Johannes ein Muster erkennen, um die Suche einzugrenzen. Die Aktion soll aber auch deutlich machen, wie viele Leute wirklich betroffen sind.

SWR-Reporter Wolfgang Hörter im Gespräch über den Gestank in Graben-Neudorf:

Viele Meldungen aus dem Gewerbegebiet in Graben-Neudorf

Seit drei Wochen kann der Gestank über das Online-Formular gemeldet werden. 165 Meldungen wären bereits bis zum 8. August eingegangen, erzählt Timo Johannes. Und die liefern bereits erste Erkenntnisse: Die meisten Meldungen kämen aus dem Gewerbegebiet und anders als unter der Woche stinke es am Wochenende nicht so stark. Sonntagabends beginne es dann wieder. Timo Johannes vermutet als Ursache ein Gewerbe, das Sonntagabends mit der Nachtschicht beginnt.

Timo Johannes leitet Meldungen über Gestank an Behörden weiter

Der Graben-Neudorfer sammelt die Meldungen ein bis zwei Wochen lang und leitet sie dann an die entsprechenden Stellen wie das Gewerbeaufsichtsamt, Bevölkerungsschutz, Gesundheitsamt, Umweltamt weiter. "Dass viele Leute auf den Plan treten, um dann irgendwann mal eine Lösung für das Problem zu finden", erklärt Timo Johannes gegenüber dem SWR.

Landratsamt Karlsruhe: Ursachenforschung sei nicht so einfach

Parallel sind auch die Behörden auf der Suche nach der Ursache. Nach Angaben des Landratsamts Karlsruhe konnten zwischenzeitlich mehrere vermutete Quellen ausgeschlossen werden. Die Ursachenforschung sei nicht so einfach, wie man vermuten könne, "da die Geruchsbeschwerden nicht einheitlich sind und es trotz ähnlicher Wind- und Witterungsverhältnisse Tage mit und ohne Beschwerden gab", schreibt das Landratsamt auf Anfrage des SWR.

Das Umweltamt ginge momentan einem konkreten Verdacht nach und habe ein betreffendes Unternehmen um Vorlage weiterer Unterlagen und Nachweise aufgefordert, um die Geruchsursache weiter einzugrenzen. Erst wenn die genaue Quelle eindeutig gefunden sei, könne eine wirksame Behebung des Problems erfolgen.

Timo Johannes ärgert fehlende Transparenz

Timo Johannes ärgert sich über die fehlende Transparenz der Behörden zu dem Thema. "Über die Schritte wird man als Bürger nicht wirklich informiert. Man wird immer nur hingehalten, dass gesucht und nichts gefunden wird", sagt er. Timo Johannes wünscht sich mehr konkretere Informationen über die Suche.

"So langsam würde es mal reichen."

Der Gestank sei nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. "Es gibt Leute im Ort, die akut über Atemnot klagen. Über Halsschmerzen, Schnupfen und starke Kopfschmerzen. Es gibt sogar schon Leute, die bei der Polizei Anzeige wegen Körperverletzung gegen Unbekannt gestellt haben."

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