Ein Hakenkreuz auf einem Wappen am Fenster des Bürgersaals im Brettener Alten Rathaus (Landkreis Karlsruhe) ist von der Stadtverwaltung abgedeckt werden. Das Wappen gehört zu einer Serie, die die Brettener Stadtgeschichte darstellt. Um das Hakenkreuz gibt es seit Wochen eine politische Diskussion in der Stadt.
Diskussion im Brettener Gemeinderat über Hakenkreuz im Bürgersaal
Anlass für die von Oberbürgermeister Martin Wolff (parteilos) getroffene Entscheidung, das Wappen zu verdecken, ist eine vorangegangene Diskussion im Gemeinderat Ende Juli. Stadtrat Tom Rebel (Freie Wähler Vereinigung FWV) hat die Diskussion angestoßen.
Im historischen Kontext sei die Darstellung von Hakenkreuzen zwar erlaubt, laut Rebel sollte aber kein Hakenkreuz an einem Ort gezeigt werden, an dem öffentliche Veranstaltungen wie Lesungen und Vorträge stattfinden. Er sei froh, das Symbol nun nicht mehr sehen zu müssen, so der Stadtrat weiter.
Das Hakenkreuz auf dem Wappen ist von außerhalb des Gebäudes nicht zu erkennen. Von innen dagegen war es bisher deutlich sichtbar. Das Nazi-Symbol auf dem Wappen sei ihm schon früher aufgefallen und dabei bitter aufgestoßen, betont Rebel.
Hakenkreuz im Bürgersaal in der Nachkriegszeit geschwärzt
Laut Stadtarchivar Alexander Kipphan stammt das Wappen mit dem Hakenkreuz aus dem Jahr 1938, es handele sich um Brettener Glaskunst. Das Hakenkreuz sei in der Nachkriegszeit geschwärzt worden. Im Jahr 1988 sei das Wappen renoviert und wieder an derselben Stelle zwischen den anderen angebracht worden. Damals habe es keine Diskussion darüber gegeben, nur Einzelne hätten sich beschwert.
Da der Gemeinderat derzeit in der Sommerpause ist, wird es vor Herbst keine endgültige Entscheidung in diesem Fall geben. Aus diesem Grund hat Oberbürgermeister Martin Wolff (parteilos) veranlasst, das Hakenkreuz zunächst provisorisch abzukleben. Am Dienstagabend wurde das Symbol im Beisein von Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) abgedeckt.