Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen befuhr der 43-jährige Fahrradfahrer, der unter dem Namen "Natenom" bekannt war, am Dienstagabend die Landstraße von Neuhausen aus in Richtung Schellbronn. Hinter ihm, so die Polizei, fuhr ein 77-Jähriger in seinem Auto. Aus bislang unbekannter Ursache kollidierte der Autofahrer mit dem Fahrradfahrer vor ihm.

Tödlich verunglückter Fahrradfahrer war bekannter Aktivist
Der Fahrradfahrer aus Pforzheim stirbt noch am Unfallort
Der 43-Jährige, mit bürgerlichem Namen Andreas Mandalka, stürzte nach Polizeiangaben bei dem Verkehrsunfall, erlitt schwerste Verletzungen und verstarb trotz Reanimationsmaßnahmen noch an der Unfallstelle. Ein Sachverständiger sei beauftragt worden, den Unfallhergang zu konstruieren.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Autofahrer
Laut Staatsanwaltschaft Karlsruhe ist gegen den 77-jährigen Unfallverursacher ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet worden.
Aktivist setzte sich für Radfahrer ein
Andreas Mandalka war bundesweit bekannt, weil er sich seit Jahren für sicheres Überholen von Fahrradfahrern einsetzte. Dabei filmte er auch immer wieder riskante Überholmanöver von Autofahrern und ging damit zur Polizei.
Interessenvertretungen für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer melden sich
Betroffen zeigt sich unter anderem der Ortsverband Karlsruhe des ADFC, des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. In einer Mitteilung auf Instagram ist zu lesen, man sei schockiert und wütend, dort heißt es, Andreas habe sich unermüdlich für eine sicherere und gerechtere Verkehrswelt eingesetzt.
Andreas war bekannt für seinen Einsatz für die Rechte der Radfahrenden.
ADFC-Pforzheim Enzkreis veröffentlicht Stellungnahme
Unterschrieben mit "Die Aktiven des ADFC-Pforzheim Enzkreis und das Orga-Team der Critical Mass" wurde kurz nach dem Unfall eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es wörtlich heißt: "In Trauer nehmen wir Abschied von unserem lieben Wegbegleiter, den alle unter dem Namen Natenom kannten. Er wurde gestern auf der Strecke von Neuhausen nach Schellbronn totgefahren."
Des Weiteren ist zu lesen, Fahrradaktivist "Natenom" sei auf seiner Heimstrecke von Pforzheim nach Hohenwart immer wieder vielen Anfeindungen durch Autofahrer ausgesetzt gewesen. Er sei angepöbelt, zu knapp überholt und bedroht worden, weil er Autofahrer mit seinem Rad an der schnellen Weiterfahrt behindert habe.
Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an
Ob der Fahrradaktivist "Natenom" durch die Folgen eines riskanten Überholmanövers tödlich verunglückt ist, ist bislang noch Spekulation. Ein Sachverständiger untersuche den Unfallhergang, so die Polizei Pforzheim, es werde voraussichtlich noch mehrere Tage dauern, bis Ergebnisse vorliegen.
Kommentare (3)
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Das wird sicherlich strengstens bestraft! 1 Monat auf Bewährung und 1.000 Euro an die Verkehrshilfe! Für "Menschlicher Abschaum" zu einem Richter gibt's dafuer 3 Jahre ohne Bewährung, ein Schwerverbrechen. Letztendlich ein Fehler an der Wahlurne, stets den gleichen Zirkus zu wählen - und Afd und Bsw sind eher für noch mehr Kfz Fahrradfahrer, Flaschensammler, Froschschützer, Friedensbewegung - ihr könntet 1% holen.....
Radfahrer leben gefährlich - sie haben keine Knautschzone und sind relativ schnell. Mögliche Ursachen von Unfällen mit Radfahrern: 1. Radfahrer missachtet Regeln (nachts ohne Licht, Verkehrswidrig auf Gehwegen, usw., Kindern fehlt die Erfahrung bzw. der 7. Sinn); 2. Autofahrer missachten Regeln (parken Geh-/Radwege und Kurvenbereiche zu, fahren zu riskant, usw.); 3. Die Kommunen bauen und beschildern groben Unfug (schmale Gehwege für Radfahrer erlauben, schmale Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radler freigeben, usw.). Ich wundere mich, dass nicht noch viel mehr passiert.
Wie sie hier gleich komplett das Bullshit-Bingo der Opferumkehr durchspielen! Wer den Verstorbenen kannte, weiß daß er sich stets an die Regeln hielt und in vielen anderen Lebensbereichen, einfach nur ein guter Mensch war, dessen Verlust einfach nur schmerzt.
Du drehst aber jetzt nicht ernsthaft Täter und Opfer um, oder? Die allermeisten im Straßenverkehr getöteten Fußgänger und Fahrradfahrer kommen durch Autos ums Leben - nicht umgekehrt. Fahrradfahrer leben nicht gefährlich, weil sie „keine Knautschzone haben“ oder „relativ schnell sind“ (wie auch immer so eine Aussage zustande kommt). Nicht „Fahrradfahrer leben gefährlich, weil sie sich von Autos überfahren lassen“, sondern „Autos sind gefährlich, weil sie Fahrradfahrer und andere Verkehrsteilnehmer töten“. Deine Art von Argumentation ist die gleiche wie: „Selbst Schuld, dass du vergewaltigt wurdest, hättest dich halt anders anziehen müssen“. 🤦 Sorry, aber das war ein extrem unsensibler und unreflektierter Kommentar, ganz besonders in diesem Kontext.
Es sollte auch geprüft werden, ob es Sinn macht einen Fahrtauglichkeitstest für Senior*innen ab einem bestimmten Alter einzuführen. Bei Lastkraftwagenfahrer ist das ja auch möglich und nötig.
Warum erst ab einem bestimmten Alter? Die Fahrtauglichkeit sollte generell in regelmäßigen Abständen geprüft werden, inkl. Bluttest und sogar kurzer Fahrprüfung. Denn scheinbar verlernen viele innerhalb der ersten Tage / Wochen wie ein Blinker funktioniert, wieviel Abstand gehalten werden muss, etc. Interessanterweise sind dann auch meist die, die nach stärkeren Kontrollen schreien, gleichzeitig auch die, die sich selbst am wenigsten daran halten. Oder einfach mal unsere Verkehrsraumüberwachung verbessern und Fehlverhalten im Straßenverkehr rigoros abstrafen. Inkl. Falschparkern oder "Schlechtparkern" die Durchgangswege blockieren oder Gehwege zuparken ( auch die sehe ich leider tagtäglich ) Rentner mögen nicht die schnellsten im Straßenverkehr sein, aber im Gegensatz zu vielen jungen Autofahrern fahren die mit ihren Fähigkeiten angepasster Geschwindigkeit.