Am Mittwoch ist ARD-Jugendmedientag. Junge Menschen sollen eingeladen werden, sich Gedanken über ihre Mediennutzung zu machen: Welche Quellen sind vertrauenswürdig? Was bedeutet gute Recherche? Und inwieweit ist Künstliche Intelligenz eine potentielle Gefahr?
Am 13. November ARD Jugendmedientag – im Sender, in der Schule oder digital
Am 13. November findet der ARD Jugendmedientag statt
Pate des ARD-Jugendmedientags ist der Lehrer Bob Blume. Der 42-Jährige unterrichtet am Windeck-Gymnasium in Bühl und wurde als Bildungsinfluencer im Internet bekannt. Auch in zahlreichen Fernsehtalkshows ist er regelmäßig zu Gast. Seine Botschaft: "Lernen muss Spaß machen!"
ChatGPT und Co. gehören für Blume zum Unterricht dazu
Er baut gerne neue Medien in seinen Unterricht ein. Dazu gehört zum Beispiel auch der bekannte Chatbot ChatGPT, der mit Künstlicher Intelligenz arbeitet. "Ich verstehe immer nicht das Argument, dass Leute sagen, ChatGPT und Co. sorgen dafür, dass man nicht mehr denkt, also sollten wir es nicht in der Schule nutzen."
Blume ist dafür, dass die Schülerinnen und Schüler solche Tools gezielt und reflektiert nutzen. Es gehe also nicht darum, eine Aufgabe einfach einzugeben und die Antwort nicht zu verstehen. Vielmehr setzten gute inhaltliche Ergebnisse, beispielsweise bei ChatGPT, die Eingabe klug gestellter Aufgaben, sogenannter Prompts, voraus.
Über diese und andere Themen spricht Bob Blume auch im SWR-Podcast "Die Schule brennt". In dieser Folge geht es unter anderem um das Thema Handysucht:
"Die Schule brennt" (4/5) Handysüchtige Kinder – Was Schulen und Eltern tun können
Viele Eltern und Lehrkräfte wollen gar nicht wissen, was in der WhatsApp-Klassengruppe abgeht. Clemens Beisel weiß es aus seiner Arbeit: Pornos, KZ-Witze, Fake News, Mobbing.
"Ihr müsst das alle nutzen! Mindestens zwei Wochen lang!"
Auch Social Media gehört für den Bühler Lehrer in den Unterricht. "Ich kann mich nicht hinstellen und sagen: Nutzt das nicht! Das wäre völliger Quatsch!" Er diskutiere und problematisiere Social Media mit seinen Schülerinnen und Schülern und damit auch, was dort alles an Informationen kursiert.
SWR-Reporter Patrickk Neumann hat Bob Blume und seine Schüler im Unterricht besucht:
Blume appelliert auch an die Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland: "Ihr müsst das alle nutzen! Mindestens zwei Wochen lang! Danach könnt ihr es wieder deinstallieren, also zum Beispiel TikTok und Instagram, um zu verstehen, was da los ist, wie mächtig dieser Algorithmus ist."
Die Lehrkräfte müssten die Schülerinnen und Schüler inspirieren, so Blume. "Und inspirierend kann man nur sein, wenn man selber inspiriert ist. Und ich glaube, die Schülerinnen und Schüler merken das."