Fuchs und Waschbär

Stadtjägerin aus Weikersheim hilft im Umgang mit Wildtieren

Wenn der Waschbär unter der Photovoltaikanlage schläft

Stand

Die Waschbärpopulation wächst auch in der Region Heilbronn-Franken. Eine Stadtjägerin hilft, die Tiere von Wohnbereichen fernzuhalten.

Ohne natürliche Feinde und mit einer großen Auswahl an Futterquellen breitet sich der Waschbär mittlerweile auch in der Region Heilbronn-Franken immer weiter aus. Die Heilbronner Kreisverwaltung hofft deshalb auf die Mithilfe von Bürgerinnen und Bürgern gegen die Eindringlinge und fordert dazu auf, mehr gegen die Allesfresser zu unternehmen. Im Main-Tauber-Kreis hilft unter anderem Stadtjägerin Iris Konrad bei Problemen mit wilden Tieren, also auch bei Waschbären. Sie ist in Bad Mergentheim, Weikersheim und Niederstetten unterwegs und demnächst auch in Igersheim.

"Der Bedarf steigt wöchentlich. Anrufe sind mindestens zwei pro Woche."

Viele wissen nicht mehr, wie mit wilden Tieren umgegangen werden sollte, meint Konrad. Futter wird einfach draußen stehengelassen, das nutzen natürlich auch Wildtiere, erzählt Konrad im Gespräch mit SWR Moderatorin Rosi Düll:

Stadtjäger brauchen kein Gewehr

"Bei maximal einem Prozent muss wirklich die Falle gestellt werden, weil es massive Schäden gibt."

Einbrecher Waschbär zerstört Küche

Iris Konrad bekommt viele Anfragen, auch weil der Waschbär schon mal unter der Photovoltaikanlage schläft oder weil er eine Küche total zerstört hat. Die Küche musste danach komplett renoviert werden. "Meist", so Konrad, "sind wir Menschen an den Miseren selber schuld - nicht das Wildtier".

Die Heilbronner Kreisverwaltung empfiehlt vor allem, "Essensangebote" zu vermeiden. Kein Futter oder Abfälle draußen stehen zu lassen und Mülltonnen gut zu verschließen. Obstbäume können mit einem Kletterschutz und Kaninchen mit Elektrozäunen gesichert werden. Da Waschbären Verstecke auf Dächern mögen, sollten keine Bäume in der Nähe stehen. Denn dann könnten die Nager, die zur Familie der Kleinbären gehören, den Hausbesitzern leicht aufs Dach zu steigen.

Geschossen wird nicht, Stadtjägerinnen und -jäger helfen mit Tipps oder mit Besuchen vor Ort. So kann schnell mit einfachen Tricks geholfen werden, das Wildtier vom Anwesen fernzuhalten, erklärt Konrad.

Fuchs und Waschbär
Iris Konrad ist auch wegen anderer Tiere unterwegs, beispielsweise wegen Füchsen, die Menschen zu nahe kommen.

Fuchs forderte Pausensnacks ein

Auch wegen Füchsen wird Konrad immer wieder gerufen: So hatten beispielsweise Mitarbeitende einer Firma einen kleinen Fuchswelpen mit ihren Pausensnacks angefüttert, wurden das Tier aber, als es ausgewachsen war, nicht mehr los. "Er forderte jeden Morgen am Eingang erstmal sein Futter ein, wurde aufdringlich und ließ niemanden mehr vorbei", so Konrad. Da Waschbären auch Krankheiten übertragen können, sollten die als "Toilette" genutzten Orte gereinigt werden. Hunde können sich beispielsweise bei Waschbären und Füchsen mit Staupe infizieren.

Mehr zum Thema Waschbären

Baden-Württemberg

"Explodierende Population" Diskussion um Waschbären in BW: Abschießen oder schützen?

Etwa 140.000 Waschbären gibt es in Baden-Württemberg. Die Art hat keine natürlichen Feinde und gilt als invasiv. Dennoch fordern Tierschützer, das Waschbären-Töten zu stoppen.

SWR4 BW am Freitag SWR4 Baden-Württemberg

Stand
Autor/in
SWR

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.