In Heilbronn knüpfen Ukrainerinnen Tarnnetze für den Krieg daheim. Einmal pro Woche treffen sich die bis zu 20 Frauen im katholischen Gemeindehaus im Stadtteil Frankenbach. Organisatorin Olena Prukhodko gibt es das Gefühl, die Freunde in der Heimat aktiv unterstützen zu können. Mit den Tarnnetzen können zum Beispiel Autos und Feuerwehrfahrzeuge vor Drohnenaufnahmen geschützt werden, erklärt sie. Auch, wenn so manch ein Netz gerade mal einen Tag lang halte.
Krieg ist nah: Raketenalarm beim Telefonieren
Bis vor Kurzem waren die Netze, die die Frauen immer freitags knüpfen, weiß. Der Grund: Es lag Schnee in vielen Regionen der Ukraine. Aktuell werden auch wieder grün-braune Netze produziert. Jede Frau hier habe Männer, Eltern oder auch noch Kinder dort, erzählt Prukhodko.
Der Krieg sei sehr nah. Jedes Mal wenn sie mit ihren Eltern telefoniert, würde sie Raketenalarm im Hintergrund hören.
Bedarf an Tarnnetzen wieder gestiegen
Seit Juli 2022 weben die Frauen inzwischen die Netze. Zeitweise wurde auch überlegt, den Treff aufzugeben, erzählt Olena Prukhodko. Aber besonders die Älteren hätten protestiert. Es sei ihr Treffpunkt, um sich einmal die Woche austauschen zu können, erzählt sie. Außerdem sei auch der Bedarf an Netzen, aber auch anderen Spenden wie Lebensmitteln oder medizinischem Material wieder hoch.