In Australien und Neuseeland kämpft die deutsche Frauennationalmannschaft momentan um den Weltmeistertitel. Mit einem 6:0 Sieg gegen Marokko gelang der Traumstart in das Turnier, gegen Kolumbien folgte dann jedoch die Niederlage in der Nachspielzeit. In Heilbronn wird mitgefiebert.
Ein Stimmungsbild mit vielen Facetten
Nach der Fußballeuropameisterschaft der Frauen im vergangenen Jahr und dem knapp verpassten EM-Titel war die Euphorie groß. Ein Jahr später lässt im Heilbronner Stadtbild jedoch wenig darauf schließen, dass momentan eine Fußballweltmeisterschaft stattfindet. Anders als bei der Fußball-WM der Männer sieht man kaum beflaggte Autos, Deutschlandfahnen oder andere Fanartikel.
Dennoch: Viele Heilbronnerinnen und Heilbronner verfolgen die Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen, wie eine nicht repräsentative Umfrage in der Innenstadt zeigt. Am meisten imponiert den Befragten der Team- und der Kampfgeist. Während einige Befragten auch kein Interesse am Fußball generell oder an der Nationalmannschaft der Frauen haben, wird insbesondere der Zeitpunkt der Spiele bedauert. Wegen der Zeitverschiebung finden die meisten Spiele morgens und vormittags mitteleuropäischer Zeit statt, einen gemütlichen Fußballabend mit Freunden oder Public-Viewing gibt es diesmal eben nicht.
"Zulauf beim Juniorinnenfußball wieder besser"
Laut Dieter Schuster, Talentfördergruppentrainer der Mädchen im Bezirk Unterland, habe die mediale Euphorie um den Frauenfußball wieder zu mehr Zulauf im Juniorinnenbereich geführt. Während vor einigen Jahren lediglich eine Spielerin bei einem Sichtungstraining erschienen sei, kämen jetzt bis zu 35 neue Spielerinnen. Schuster hofft, dass die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland vielleicht noch mehr junge Mädchen motiviert, mit dem Fußball anzufangen.