Fast vier Jahrzehnte hielt der Heilbronner Hotelier Hans-Peter Gaupp Geparden in seinem Garten. Seit im Jahr 2021 sein letztes Tier starb, sucht er eine neue Raubkatze. Bislang vergebens, denn Geparden sind in Gefangenschaft schwer zu züchten. Die Tierschutzorganisation PETA kritisierte seine Suche schon häufiger. Auch weil Gaupp bekannt ist und damit zum Nachahmen anregen könnte. Der SWR berichtete. Trotz Gaupps 700 Quadratmeter großen Geheges spricht PETA-Fachleiter Peter Höffken von "Tierquälerei".
Kontroverse um die Sicherheit des Geheges
Der vermeintliche Ausbruch einer Löwin in Berlin hat die Debatte um die Sicherheit von Raubkatzen in privater Hand wieder befeuert. Der Hotelier Hans-Peter Gaupp verweist auf die Abnahme seines Geheges durch die Behörden. Auch der Zaun sei vorschriftsgemäß 2,50 Meter hoch. Da Geparden nicht gut klettern können, bestehe keine Gefahr, so Gaupp.
Peter Höffken von PETA sieht in privaten Gehegen eine Gefahr. Vor allem weil, anders als in Zoos, oft die Pflege des Tieres an einer Person hänge. Im Vertretungsfall könne es zum Beispiel bei der Fütterung kritisch werden.
Tatenlosigkeit der Landesregierung?
PETA will ein Verbot der Haltung von gefährlichen Tieren in privater Hand. Schon vor sechs Jahren hat es eine Anhörung im Stuttgarter Landtag gegeben, passiert sei aber seitdem nichts. Selbst der beabsichtigte Sachkundenachweis ist nicht eingeführt worden, so Höffken.
Das Staatsministerium antwortet auf Nachfrage des SWR, die Einführung eines Sachkundenachweises wird derzeit vorbereitet. Ein entsprechender Gesetzesentwurf erfordere allerdings eine umfassende Prüfung, sowohl fachlich wie auch rechtlich. Wie genau die Regelung am Ende aussieht und wann es soweit ist, dazu kann man noch keine Angabe machen.
Hotelier weißt Vorwurf der Tierquälerei zurück
Hotelier Hans-Peter Gaupp sagt, seinen Geparden ist es bei ihm immer gut gegangen. Statt vorgeschriebenen 80 Quadratmetern hätten die Tiere bei ihm mehr als 700. Dazu komme bestes Futter und eine tierärztliche Versorgung. Zudem würden die Tiere bei ihm deutlich älter als sonst in Gefangenschaft.
PETA: "Niemand weiß, was der Nachbar im Keller hat"
Exotische oder gefährliche Tiere würden oft illegal erworben, meist im Internet. Diese würden dann nicht gemeldet, meint Höfftken. PETA schätzt, dass in Deutschland rund 100 Großkatzen privat gehalten werden. Genau wisse das aber niemand.