Der Bürgermeister von Weinsberg (Kreis Heilbronn) Stefan Thoma (parteilos) will zum Ende des Jahres das Amt abgeben. Thoma war zuletzt in den Medien, weil das Verwaltungsgericht in Stuttgart Fehler bei der vergangenen Wahl beanstandet hatte, die ihm aber nicht persönlich vorgeworfen werden. Zu seinem vorzeitigen Rückzug, den er im SWR als "einschneidende" Entscheidung bezeichnete, bewogen Thoma unter anderem gesundheitliche Gründe. Er will kein Bürgermeister mit halber Kraft sein.
Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, sagte Thoma. Für Reiner Michel von den Freien Wählern kam der Schritt nicht überraschend.
Den Gemeinderat hat er bereits informiert. "Ich bin der Meinung, dass ich das in dem Maße, wie ich es bisher für mich als üblich angesehen habe, nicht mehr leisten kann", so Thoma. Erste Stellvertreterin Birgit Vollert (Freie Wähler) stehe bereit, im Falle einer Vakanz für Thoma einzuspringen.
Streitigkeiten zwischen Herausforderer und Amtsinhaber
Schon lange liegen Bürgermeister Stefan Thoma und Lutz Ronneburg, ein Herausforderer der vergangenen Bürgermeisterwahl in Weinsberg, im Streit. Ronneburg war im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt 2020 unterlegen. Er hatte die Wahl angefochten, vom Verwaltungsgericht in Stuttgart recht bekommen. Das hatte auch der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim im Januar 2023 bestätigt.
In einem weiteren Verfahren vor dem Heilbronner Amtsgericht wurde Bürgermeisterkandidat Ronneburg zu einer Geldstrafe von 3.500 Euro verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Ronneburg im Oktober 2022 eine Bedrohung gegen Thoma ausgesprochen hatte. Ronneburg akzeptierte das Urteil des Heilbronner Amtsgerichts nicht und legte Berufung ein.