Der Hofladen ist bereits geschlossen, es gibt nur noch Restbestände für Bekannte. Nach 33 Jahren ist Schluss für den Hofladen von Beate und Thomas Lang in Neckarsulm-Obereisesheim (Kreis Heilbronn). Eine lange Zeit, der Aufbau war anfangs mühsam, das Thema Bio war damals noch alles andere als verbreitet.
Lebensmittelkrise als Chance
Der erste größere Schub an Kundschaft kam dann während der BSE-Krise der Neunziger. Da war Bio plötzlich gefragt - wenn auch bei vielen Kunden nicht für lange. Nach ein paar Wochen war das Thema durch und dem ein oder anderen die extra Anfahrt zum Hof und das Achten auf die Ladenöffnungszeiten dann doch zu anstrengend.
Trotzdem stieg die Stammkundschaft immer weiter an. Und damit auch die Verkaufsfläche: Aus anfangs nur 15 Quadratmetern wurden 100, am Ende standen über 1.000 Produkte in den Regalen. Die Öffnungszeiten wurden immer wieder angepasst, passend zum Kundenfeedback. Mal da ein halber Tag mehr, mal da einer weniger. Effizienz und ständige Optimierung sei der Schlüssel gewesen, um trotz der kleinen Größe ausreichend Geld zu verdienen.
Discounter springen auch auf den Bio-Zug auf
Schließlich waren dann auch die Discounter interessiert. Das bot zwar die Möglichkeit, die eigenen Produkte in großen Mengen verkaufen zu können, hieß aber auch gleichzeitig Konkurrenz mit anderen Erzeugern. Den daraus entstehenden Verdrängungswettbewerb hält Thomas Lang für sehr ungesund.
Denn auch der Grundgedanke von Bio gerate da ins Hintertreffen: Dass nämlich alle Beteiligten bei der Produktion berücksichtigt werden und ihr Auskommen haben, von der Natur, über die Tiere, den Bauern bis hin zum Lebensmittelhändler.
Abschied ohne Nachfolger
Jetzt heißt es aber Abschied nehmen, das Alter mache sich dann doch bemerkbar. Einen Nachfolger gibt es leider nicht, weder aus der eigenen Familie noch bei den ehemaligen Angestellten. Man wolle aber auch niemandem etwas aufdrängen, denn unter Zwang funktioniere so ein Projekt auch nicht. Der Ruhestand steht für Beate und Thomas Lang aber nicht an. Der ökologischen Landwirtschaft bleiben sie weiterhin treu.