Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage unter anderem wegen versuchten Totschlags gegen einen 25-jährigen Mann aus Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) erhoben. Er soll im Mai einen Polizisten angegriffen haben. Der Beamte setzte zur Verteidigung seine Schusswaffe ein.
Bei Durchsuchung mit Messer angegriffen
Die Wohnung des Mannes war Anfang Mai durchsucht worden, nachdem der Verdacht bestand, dass er einen Angriff auf Besucherinnen und Besucher der Synagoge in Heidelberg geplant hat. Als die Beamten in seine Wohnräume vordrangen, soll er ein Messer nach dem 27-jährigen Polizeibeamten geworfen, ihn aber verfehlt haben, heißt es in der Anklage. Daraufhin soll er sich mit zwei Messern bewaffnet haben und schnell auf den Polizisten zugegangen sein. Um den drohenden Angriff abzuwehren, griff der Beamte zur Waffe, schoss und verletzte den Mann an Arm und Bein. Nun muss das Landgericht Heilbronn darüber entscheiden, ob die Anklage wegen versuchten Totschlags sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte zugelassen und das Verfahren eröffnet wird. Zurzeit sitzt der Mann in Untersuchungshaft.
Anschlag auf Synagoge geplant?
Die Ermittlungen rund um den mutmaßlich geplanten Anschlag in Heidelberg dauern noch an, so die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Sie geht davon aus, dass der Beschuldigte die Tat zusammen mit einem 18-Jährigen aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) geplant hatte. Die Staatsanwaltschaft spricht von Verabredung zum Mord. Das ergaben die Durchsuchungen Anfang Mai. Auch daraus könnte sich noch eine Anklage ergeben, die dann mit der jetzigen zusammengelegt wird, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen sind dazu aber noch nicht abgeschlossen.
Bald sitzt der Beschuldigte allerdings sechs Monate in Untersuchungshaft - und eine Haftprüfung steht an. Daher hat sich die Staatsanwaltschaft entschlossen, vorerst nur den mutmaßlichen Angriff auf den Polizisten anzuklagen, um das Verfahren zu beschleunigen.