Der Radolfzeller Volker Paul wollte ihn knacken: den Weltrekord im Bowlingkugel-Stapeln. Im vergangenen Jahr scheiterte er zum zweiten Mal bei der Hirschhausen-Show "Was kann der Mensch" in der ARD. Am Donnerstag versuchte er es nochmal in ruhigerer Umgebung in einem Bowling-Center in Singen (Kreis Konstanz). Doch nach rund fünf Stunden scheiterte das Vorhaben. Der SWR berichtet am Freitag in der Landesschau über den Rekordversuch.
Die verflixte elfte Kugel
Volker Paul konnte den bisherigen Weltrekord mit zehn Kugeln zwar einstellen und bekam dafür eine Urkunde. Die elfte Kugel stand aber nicht lange genug still: einmal fünf Sekunden, einmal zwei Sekunden. Gefordert waren zehn Sekunden. Um sicherzustellen, dass alles mit rechten Dingen zugeht, reiste mit Olaf Kuchenbecker vom "Deutschen Rekord-Institut" der oberste deutsche Rekordrichter nach Singen.
Vom Kfz-Mechaniker zum Stapel-Crack
Dinge aufeinander gestapelt hat Volker Paul schon in seiner Jugend. Seien es Bowlingkugeln auf einem Kegel, hoch aufgestellte Kekse oder komplexe Steinfiguren am Bodenseeufer - der heute 60-Jährige war von jeher vom Ausbalancieren und Aufeinanderstapeln fasziniert. Doch erst als er vor 20 Jahren seinen Job als Kfz-Mechaniker verlor, entschied er sich, das Stapeln zum Beruf zu machen.
Bald begannen sich die Medien für Volker Paul zu interessieren. Gleich zwei Mal trat er mit Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker bei "Wetten, dass...?" auf, drei Mal bei Stefan Raab und als einziger Kandidat sogar zwei Mal bei Eckart von Hirschhausen.
Stapeln als Therapie
Doch Rekorde zu brechen ist nicht der eigentliche Sinn seiner Stapelkunst, erklärt Paul gegenüber dem SWR. Balancieren sei eine Form von Therapie, auch für Menschen, die nicht so hoch stapeln könnten wie er. Durch das Ausbalancieren und Stapeln von Dingen würden nicht nur die Atmung und die Feinmotorik gefördert, auch Körper, Geist und Seele kämen wieder in Einklang. Dennoch spielt für Paul auch der Ehrgeiz eine Rolle.