Seit einigen Jahren breitet sich die Quagga-Muschel im Bodensee aus und gefährdet nicht nur Fische und Badegäste. Die Muscheln bedrohen auch Unterwasserdenkmale, beispielsweise wenn sie sich auf den alten Pfählen ansiedeln. Das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart beobachtet deshalb die Fundstellen mit Drohnen und Tauchgängen.
Kiesaufschüttungen sollen Fundstellen schützen
Neben der Quagga-Muschel führen auch Wellen in Ufernähe, etwa durch Motorboote erzeugt, zu Schäden an den historischen Funden. Um besonders bedrohte Bereiche zu schützen, helfen Kiesaufschüttungen rund um die Fundstellen. Zuletzt hat das Regierungspräsidium solche Sicherungsmaßnahmen im Oktober in Sipplingen (Bodenseekreis) durchgeführt.
Quagga-Muschel macht seit Jahren Probleme
Vor sieben Jahren wurde die Muschel, die aus Schwarzmeer-Zuflüssen stammt, in den Bodensee eingeschleppt. Die Muschel bringt einige Probleme mit sich. Beispielsweise nehme der Nährstoffgehalt in den oberen Schichten des Bodensees - im sogenannten Freiwasser - ab, so die Wissenschaftler der Fischereiforschungsstelle Langenargen (Bodenseekreis), da die Quagga-Muschel das Wasser stark filtert. Die Art kann daher als Futterkonkurrenz die Planktonmenge reduzieren und dadurch das gesamte Nahrungsnetz im See verändern. Fischarten wie Felchen würden dadurch langsamer wachsen.
Außerdem verstopft die Quagga-Muschel auch Rohre und bereitet deswegen der Bodensee-Trinkwasserversorgung Probleme.
Badende verletzen sich im Bodensee an Quagga-Muschel
Gerade zur Badesaison wird die Muschel auch an den Ufern rund um den See zur Herausforderung. Denn immer wieder verletzen sich Menschen an ihr. Wer nicht aufpasst, hat nach dem Baden schnell eine Schnittverletzung. Wichtig sei, die Wunde gleich zu säubern, um Infektionen vorzubeugen, so das Gesundheitsamt Konstanz. Es rät, Badeschuhe zu tragen und den Tetanus-Impfschutz zu überprüfen.