Von allen 44 Land- und Stadtkreisen Baden-Württembergs weist die Studentenstadt Heidelberg die durchschnittlich jüngste Bevölkerung auf. Die Menschen dort seien im Schnitt 40,7 Jahre alt, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. In der Kurstadt Baden-Baden hingegen seien die Einwohner mit durchschnittlich 47 Jahren am ältesten.
Blickt man auf die einzelnen 1.101 Gemeinden im Land, sind die Unterschiede sogar noch deutlich größer: Die landesweit jüngste Bevölkerung mit 38 Jahren lebe derzeit in Riedhausen (Kreis Ravensburg). Hier lebt beispielsweise eine der jüngsten Rathauschefinnen Baden-Württembergs, Yvonne Heine. Sie ist 25 Jahre alt. Die im Schnitt ältesten Menschen (53,4 Jahre) wohnen laut der Statistik in Ibach (Kreis Waldshut).
Studentenanteil, Umzüge oder Geburtenrate entscheidend
Die Gründe dafür seien vielfältig, so die Statistikerinnen und Statistiker. Etwa ein hoher Studentenanteil, der Sitz eines Klosters oder die Prägung einer Kommune durch einen Kurbetrieb können die Statistik verändern. Außerdem werde die Altersstruktur der Bevölkerung auch durch die Höhe der Geburtenrate sowie durch den Anteil der ausländischen Bevölkerung bestimmt. Auch sei der Zu- oder Wegzug von Menschen entscheidend.
Dabei spiele auch der seit der Jahrtausendwende vorhandene Trend eine Rolle, dass vor allem junge Erwachsene häufig in die Groß- und Universitätsstädte zogen, so die Fachleute. Das habe dazu geführt, dass dort das Durchschnittsalter der Bevölkerung langsamer als in den meisten kleineren Gemeinden angestiegen ist. In den letzten Jahren habe sich die Zugraft der Stadt aber deutlich abgeschwächt.
Weibliche Bevölkerung in BW älter
Über das ganze Land hinweg betrachtet, liege das Durchschnittsalter in Baden-Württemberg bei 43,8 Jahren - neun Jahre über den Wert von 1970. Das Durchschnittsalter der weiblichen Bevölkerung lag zuletzt mit 45,0 Jahren um immerhin 2,5 Jahre höher als das der männlichen Einwohner. Ursächlich hierfür ist die höhere Lebenserwartung der Frauen, so das Statistische Landesamt.