Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Dienstag, 26. April 2022

Stand

Dienstag, 26. April 2022

Bevölkerung bewertet Corona-Pandemie unterschiedlich

21:11 Uhr

Die Corona-Einschränkungen sind weitestgehend aufgehoben, die Infektionszahlen rückläufig. Doch was bedeutet das für die Pandemie? Immerhin liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Land noch immer rund um die Achthundertermarke. Vor einigen Wochen wäre das bei Vielen noch Grund zur Sorge gewesen. Wie schätzen die Menschen in Baden-Württemberg die Corona-Pandemie aktuell ein?

Corona auf Normalstationen: Medizinisches Personal enorm belastet

20:26 Uhr

Die Covid-19-Fälle auf den Intensivstationen sind rückläufig, doch auf den Normalstationen zeigt sich das Virus bei vielen Patienten als Begleiterkrankung zur eigentlichen Diagnose. Die damit verbundenen Maßnahmen kosten das medizinische Personal viel Zeit und Kraft - wie etwa in der Oberschwabenklinik in Ravensburg.

Ethikerin fordert Fehler der Pandemie aufzuarbeiten

18:43 Uhr

Nach der Corona-Pandemie gebe es viele Fehler und Fehlentscheidungen aufzuarbeiten, so die Humangenetikerin und Mitglied des Ethikrats Sigrid Graumann. In einer Krise weltgeschichtlichen Ausmaßes seien Fehler unvermeidbar - die Entscheidung Freiheit gegen Gesundheitsschutz zu setzen, sei jedoch nicht richtig gewesen, mahnte Graumann. Dennoch habe sich stellenweise ein falsches Bild von Freiheit verbreitet. Oftmals werde sie nur als Freiheit von äußeren Zwängen verstanden. "Unsere Freiheit ist auch dann eingeschränkt, wenn unsere Gesundheit durch eine Covid-19-Erkrankung oder durch eine Überforderung des Gesundheitswesens bedroht ist", so Graumann.

Bundesanwaltschaft ermittelt wegen geplanter Lauterbach-Entführung

18:23 Uhr

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen im Fall der geplanten Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) übernommen. Im Zusammenhang mit der Festnahme von vier Tatverdächtigen hätten sich ausreichend Anhaltspunkte ergeben, dass diese eine terroristische Vereinigung gegründet oder sich für eine solche Vereinigung als Mitglieder betätigt hätten, teilte die Karlsruher Ermittlungsbehörde mit. Die Verdächtigen sollen neben einer Entführung Lauterbachs auch Anschläge geplant haben. Bevor sie die Pläne in die Tat umsetzen konnten, sei man ihnen auf die Spur gekommen.

BW-Kultusministerin Schopper mit Covid-19 infiziert

18:12 Uhr

Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Sie habe deshalb am Dienstag auch nicht an der Sitzung der Landesregierung teilgenommen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart. Ein Sprecher des Kultusministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, die 61-jährige Schopper sei am Sonntag positiv getestet worden und habe sich dann in Isolation begeben. Sie habe recht heftige Erkältungssymptome. Auch Kretschmann, Innenminister Thomas Strobl (CDU), Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) und Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hatten sich bereits mit dem Virus infiziert.

Musikverbände auf der Suche nach Mitgliedern

18:03 Uhr

Mit einer Imagekampagne wollen die rund 6.300 Chöre und Orchester in Baden-Württemberg nach einer langen Corona-Pause neue Mitglieder gewinnen. Die Kampagne mit dem Titel «Vereint.Musik.Machen.» wird vom Kunstministerium gefördert und soll morgen in Stuttgart vorgestellt werden. Ziel sei es, die Zahl der Mitglieder zu erhöhen und die Kassen der Verbände wieder zu füllen, so der Landesmusikverband. Die Kassen der Amateurmusikvereine seien nach eineinhalb Jahren Corona-Pandemie nahezu leer, da ihnen ihre Haupteinnahmequellen wie etwa Konzerte und Veranstaltungen weggebrochen seien. Nicht nur die musikalische Qualität habe unter der Zwangspause stark gelitten, sondern auch die Gemeinschaft im Verein. Es gelte nun, die Sozialen Bindungen wieder aufzubauen.

Sieben-Tage-Inzidenz in BW sinkt auf 796,1

17:44 Uhr

Das Landesgesundheitsamt (LGA) in Stuttgart meldet heute (Stand: 16 Uhr) eine Sieben-Tage-Inzidenz von 796,1. Damit ist der Wert im Vergleich zum Vortag um 38,4 gesunken. Am Dienstag vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner bei 648,6. Über die Osterfeiertage könnten allerdings viele Fälle zeitverzögert gemeldet worden und die Zahlen dadurch weniger aussagekräftig sein, so das LGA. Aktuell liegen 169 Menschen mit Covid-19 auf den Intensivstationen im Land. Das sind zwei mehr als am Montag und 31 weniger als vor einer Woche. In Baden-Württemberg gelten insgesamt 3.024.960 Menschen als genesen - das sind 27.681 mehr als gestern.

Millionenförderung für Ulmer Virologen

16:55 Uhr

Der Ulmer Virologe Frank Kirchhoff erhält 2,3 Millionen Euro Fördergelder des Europäischen Forschungsrates. Laut der Universität Ulm sollen mit dem Geld bisher unbekannte, körpereigene Mechanismen zur Abwehr von Viren aufgedeckt werden. "Was pandemische Viren wie HIV-1 und SARS-CoV-2 so erfolgreich macht, ist ihre rasche Vermehrung und hohe Variabilität und die damit verbundene Fähigkeit, die Immunabwehr des Menschen zu unterlaufen", erklärt Kirchhoff, der bereits zum zweiten Mal Teil des Förderprogramms ist. Langfristig könnten aus seiner aktuellen Forschung neue Ansätze für die Prävention und Therapie von Viruserkrankungen hervorgehen. Die Fördersumme von rund 2,3 Millionen Euro steht dem Wissenschaftler für die kommenden fünf Jahre zur Verfügung.

Nur noch fünf Tage Isolationspflicht in RLP

16:35 Uhr

Ab Sonntag gibt es in Rheinland-Pfalz weitere Corona-Lockerungen: Die Isolationspflicht gilt dann nur noch für infizierte Menschen und sie wird verkürzt. Nach einem positiven Corona-Test können Infizierte sie bereits nach fünf Tagen beenden, wenn sie keine Symptome haben. Das gab Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) bekannt. Freitesten müssten sie sich nicht mehr.

Wegfall der Corona-Regeln gut für mittelständische Unternehmen

16:27 Uhr

Laut einer Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditforum mit 1.200 mittelständischen Unternehmen war die Auftrags- und Umsatzlage nach dem Wegfall vieler Corona-Regeln im März besser als im Vorjahr. So meldeten 28,3 Prozent der Befragten, vor allem in der Dienstleistungsbranche, gestiegene Auftragseingänge, rund vier Prozentpunkte mehr als 2021. Fast jedes dritte Unternehmen meldete ein Umsatzplus. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, wies am Dienstag allerdings auf neue Unsicherheiten wegen des Ukraine-Krieges und aktueller Preissteigerungen hin: "Letztes Jahr war es Corona, dieses Jahr ist es der Ukraine-Konflikt", beschrieb er das Stimmungsbild. Darunter könnten neue Investitionen leiden.

Zeitschriftenverlage wegen Pandemie noch immer unter Druck

15:30 Uhr

Neue Herausforderungen wie steigende Kosten und der Ukraine-Krieg sorgen in Kombination mit den Pandemie-Auswirkungen dafür, dass es deutschen Zeitschriftenverlagen derzeit schlecht geht. Laut dem Medienverband der freien Presse sind mindestens 2.300 der durch den Verband vertretenen Zeitschriftentitel existenziell bedroht. Das habe Konsequenzen auf die Medienvielfalt in Deutschland: "Das Risiko irreparabler Schäden für die Pressefreiheit und die Pressevielfalt in diesem Land ist hoch", warnte Bundesgeschäftsführer Stephan Scherzer. Insbesondere steigende Energie-, Papier- und Postzustellkosten belasten die Branche.

Keine Infektionen nach Aprilscherz in Pforzheimer Schule

15:03 Uhr

Nachdem ein Lehrer alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse in Pforzheim mit nur einem Stäbchen auf Corona testen wollte, hat das Regierungspräsidium Karlsruhe Entwarnung gegeben: Es hätten sich keine Eltern wegen Krankheitssymptomen ihrer Kinder gemeldet, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit. Viele Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse eines Gymnasiums hätten das Angebot wahrgenommen, sich bis zu den Osterferien täglich zu testen. "Alle Corona-Schnelltests waren negativ", heißt es nun. Schulintern werde der Fall intensiv aufgearbeitet, berichtete die Sprecherin. Konsequenzen für den Lehrer würden in der Schulaufsicht besprochen.

Maskenpflicht in Zahnarztpraxen fällt in BW

14:01 Uhr

Ab nächster Woche gilt in baden-württembergischen Zahnarztpraxen keine Maskenpflicht mehr. Die Landesregierung hat die Verordnung entsprechend der Vorgaben des Bundesinfektionsschutzgesetzes angepasst. Die aktualisierte Verordnung tritt Anfang Mai in Kraft. "Fragen Sie mich besser nicht, was ich davon halte, aber so ist es nun mal", erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dazu am Dienstag in Stuttgart.

Gesundheitsamt korrigiert: Inzidenz in BW gestiegen statt gesunken

13:15 Uhr

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist im Vergleich zum Freitag auf 834,5 (Stand: Montag, 16 Uhr) gestiegen statt gesunken. Das Landesgesundheitsamt (LGA) hat entsprechende Zahlen korrigiert. Eine technische Umstellung aufgrund der Osterfeiertage habe zu einer fehlerhaften Berechnung geführt. Ursprünglich war ein Inzidenzwert von 642,1 vermeldet worden. Im Vergleich zum Freitag ist der Wert um 88,3 gestiegen, im Vergleich zum Montag vor einer Woche um 185,9. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen seit Freitag beträgt 22.385. Auch die Zahl der Menschen mit Covid-19 auf der Intensivstation bleibt mit 167 gleich wie im Ursprungsbericht und sinkt damit um vier Personen.

Dekra erstarkt nach Corona-Einbruch wieder

12:58 Uhr

Der Prüfkonzern Dekra mit Hauptsitz in Stuttgart ist nach einer Corona-Delle im Jahr 2020 zurück auf Wachstumskurs. Das Unternehmen teilte heute mit, dass der Umsatz im vergangenen Jahr um rund elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro im Vergleich zu 3,2 Milliarden Euro im Vorjahr gestiegen ist. Wegen der Pandemie war der Umsatz 2020 erstmals seit 16 Jahren nicht gestiegen. Zudem sei der Jahresüberschuss gewachsen: von 93,6 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 141,5 Millionen Euro 2021. Auch das erste Quartal 2022 bewertet der Konzern wegen eines Umsatz-Plus von fast zehn Prozent positiv. "Der verheerende Krieg in der Ukraine wird es uns schwer machen, diese Dynamik beizubehalten", sagte der Vorstandsvorsitzende Stan Zurkiewicz laut Mitteilung. Dennoch plane Dekra mit einem Umsatzwachstum von rund fünf Prozent. Auch die Zahl der Beschäftigten solle weiter steigen.

Anfangs Mangelware, nun Überschuss: Impfstoffe in BW laufen ab

12:30 Uhr

Tausenden Corona-Impfstoffdosen droht die Entsorgung, weil das Ablaufdatum überschritten wird und sich immer weniger Menschen gegen das Virus impfen lassen. Besonders bei den Dosen vom Herstellerkonzern Novavax zeichnet sich ein Überschuss ab. Die Landratsämter gaben an, bei diesem Impfstoff keinen Einfluss auf die Liefermenge zu haben. Allein im Zollernalbkreis warten 3.000 Novavax-Dosen auf die Verimpfung. Deutlich mehr sind es dort allerdings beim Impfstoff vom Unternehmen BioNTech, nämlich 11.000. Im Kreis Reutlingen gibt es insgesamt noch über 6.000 Impfstoffdosen. Dort und im Kreis Sigmaringen könnten viele Dosen aber noch im Herbst bei einer möglichen neuen Pandemiewelle verimpft werden, weil sie erst zum Ende des Jahres ablaufen. Im Kreis Tuttlingen hingegen mussten bereits rund 10.000 Impfstoffdosen im Wert von 200.000 Euro vernichtet werden.

Bilanz aus Corona-Jahren: Weniger Alkoholunfälle in Deutschland

11:15 Uhr

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr pro Kopf durchschnittlich 863 Zigaretten geraucht. Das ist ein Ergebnis des heute veröffentlichten aktuellen Jahrbuchs Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Zugleich gab es vor allem wegen der Corona-Pandemie aber weniger Alkoholunfälle. Da Gaststätten zeitweilig geschlossen waren und zahlreiche Volksfeste sowie Veranstaltungen ausfielen, fehlten damit Gelegenheiten, um außer Haus Alkohol zu trinken. Die Zahl der Alkoholunfälle ging im Jahr 2020 daher deutlich um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, was sich laut DHS auf das veränderte Mobilitätsverhalten während der Pandemie zurückführen lässt.

Karlsruhe kämpft seit Beginn der Pandemie mit immer mehr Müll

9:43 Uhr

Die Stadt Karlsruhe kämpft mit immer mehr Müll auf den Straßen und in Parkanlagen - gerade jetzt im Frühling. Die Menge habe sich an manchen Orten seit Beginn der Corona-Pandemie verdoppelt. Mehr als 20 Kubikmeter Müll müssten pro Wochenende allein in der Karlsruher Innenstadt von der Straße entsorgt werden, berichtet das Amt für Abfallwirtschaft. Dazu komme noch der Müll, der in den Mülleimern gelandet sei. Die Situation habe sich in den vergangenen Monaten verschärft, sagt Bürgermeisterin Bettina Lisbach (Grüne). Das Amt für Abfallwirtschaft sei personell und finanziell am Limit. Auch die Zahl der Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern habe zugenommen. Die Stadt appelliert an die Menschen, ihren Müll richtig oder zu Hause zu entsorgen.

Walldürner Wallfahrt soll fast wie gewohnt stattfinden

7:14 Uhr

Die Walldürner Wallfahrt zum Heiligen Blut (Neckar-Odenwald-Kreis) soll in diesem Jahr wieder fast in gewohntem Rahmen stattfinden. Das hat der Wallfahrtsausschuss angekündigt. In den vergangenen zwei Jahren hatte es bei dem kirchlichen Großereignis pandemiebedingt zahlreiche Einschränkungen gegeben. Am kommenden Sonntag startet die diesjährige Wallfahrts-Saision, die Hauptwallfahrtszeit beginnt am 12. Juni mit der feierlichen Öffnung des Walldürner Blutschreins.

RKI meldet 136.798 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 909,1

4:33 Uhr

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 136.798 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 114.315 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 22.483 positive Tests gemeldet wurden. Wegen der Osterfeiertage kam es nach Angaben des RKI vergangene Woche zu geringeren Test-, Melde- und Übermittlungsaktivitäten. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 909,1 von 790,8 am Vortag. 304 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

Dienstag, 26. April 2022

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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SWR

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