Das war der Freitag in Baden-Württemberg
Niederlande verhängen Lockdown
22:47 Uhr
Als erstes westeuropäisches Land haben die Niederlande für den Herbst einen Teil-Lockdown wegen der stark steigenden Corona-Zahlen verhängt. Regierungschef Mark Rutte kündigte in Den Haag an, dass Gastronomie, Geschäfte und Sportaktivitäten davon betroffen seien. Die Einschränkungen sollen am Samstagabend in Kraft treten. Bars, Restaurants und Geschäfte müssen um 20.00 Uhr schließen, Geschäfte für den nicht dringend nötigen Bedarf bereits um 18.00 Uhr. Die Niederländer dürfen sich mit maximal vier weiteren Menschen in ihren Wohnungen treffen und sollen nach Möglichkeit im Homeoffice arbeiten. Auch die Freizeitaktivitäten unterliegen erneut strikten Einschränkungen: Größere Veranstaltungen müssen abgesagt werden und Fußballspiele werden erneut ohne Publikum stattfinden. Überschattet wurde Ruttes Ankündigung von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen rund 200 Gegnern der Maßnahmen und der Polizei.
Mannheimer Pflegeheim zieht Konsequenzen nach Corona-Toten
19:55 Uhr
Nachdem vergangene Woche neun Senioren in einem Altenheim in Mannheim-Neckarau an Corona gestorben sind, zieht die Heimleitung jetzt Konsequenzen. Die Alten- und Pflegeheimgruppe BeneVit kündigte an, ab Dezember keine ungeimpften Pflegekräfte mehr einzusetzen. BeneVit-Chef Kaspar Pfister erklärte, nach den bisherigen Kenntnissen sei davon auszugehen, dass die Infektion durch eine ungeimpfte Pflegekraft in das Heim gebracht worden sei.
Frankreich verschärft Einreiseregeln für Ungeimpfte
19:33 Uhr
Frankreich verschärft für nicht gegen Corona geimpfte Einreisende aus Deutschland die Auflagen. Ab Samstag müssen Menschen ohne Impfung ab zwölf Jahren, die aus Deutschland in das Nachbarland einreisen wollen, einen weniger als 24 Stunden vor der Abreise vorgenommenen negativen PCR- oder Antigentest vorweisen, wie aus dem französischen Amtsblatt hervorgeht. Bislang durften die Testergebnisse maximal 72 Stunden alt sein. Ausnahmen gibt es unter anderem für Berufspendler. Neben Deutschland sind unter anderem auch Österreich und Belgien neu von den schärferen Auflagen betroffen.
Steinmeier lässt sich "boostern"
19:17 Uhr
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich eine Auffrischungsimpfung geben lassen. "Die Pandemie ist nicht vorbei. Die vierte Welle trifft unser Land hart. Und sie trifft uns härter, als sie uns treffen müsste", erklärte er. Der Bundespräsident fordert Ungeimpfte auf, sich impfen zu lassen. "Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle", fügte er hinzu.
Lucha: "An jeder Ecke war das Impfen möglich"
18:18 Uhr
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat mit Blick auf die Corona-Lage Ungeimpfte scharf kritisiert. Die Inzidenz liege in Baden-Württemberg bei Geimpften bei 36 und bei Ungeimpften bei 892. "Das sind auch die, die auf den Intensivstationen ankommen", sagte er dem SWR. Die Landesregierung habe den Sommer über bis Oktober für die Impfungen gegen das Coronavirus geworben. "An jeder Ecke war das Impfen möglich", erinnerte er. "Da haben wir nicht geschlafen und wir nicht falsch gehandelt, sondern ein Teil der Menschen hat sich einfach verantwortungslos oder leichtsinnig verhalten", sagte Lucha. Zuvor war erstmals in einem BW-Landkreis die "Alarmstufe" ausgerufen worden.
380 Covid-Erkrankte auf Intensivstationen im Land
18:04 Uhr
Das Landesgesundheitsamt (LGA) meldet auch heute wieder steigende Corona-Zahlen für Baden-Württemberg. Die Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen ist auf 380 gestiegen (Stand: 16 Uhr), das sind 29 mehr als am Vortag. Steigt diese Zahl an zwei Tagen in Folge auf 390, dann tritt die sogenannte Alarmstufe in Kraft. 7.977 neue Infektionen gab es laut LGA im Land, 38 weitere Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt bei 352,6, nach 332,3 am Vortag. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Infizierten pro 100.000 Menschen, die innerhalb einer Woche in Kliniken gebracht wurden - steigt auf 5,0.
Uniklinik Tübingen entwickelt Impfstoff für Krebspatienten
17:30 Uhr
Forschende der Uniklinik Tübingen entwickeln einen Covid-19-Impfstoff für Krebspatienten und immungeschwächte Menschen. Die können sich nämlich bisher nicht gut schützen.
Medizin Uniklinik Tübingen entwickelt Corona-Impfstoff für Immungeschwächte
Positives Zwischenergebnis bei der Entwicklung des Tübinger Covid-Impfstoffs für Krebspatienten und immungeschwächte Menschen. Sie können sich nämlich bisher nicht gut gegen Corona schützen.
Strobl fordert bundesweite 2G-Regel
17:07 Uhr
Der baden-württembergische Innenminister und CDU-Bundesvize Thomas Strobl hat sich für eine deutschlandweite 2G-Regelung ausgesprochen. Die Menschen wollten und brauchten jetzt Klarheit für die Advents- und Weihnachtszeit, sagte Strobl dem "Südkurier" und der "Heilbronner Stimme" (Samstagsausgabe). "Wir brauchen jetzt sofort 2G überall in Deutschland", so der baden-württembergische CDU-Landeschef. Man benötige jetzt viel schneller viel mehr Impfungen - egal ob Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfungen. Wenn es so weiter gehe, werde es Veranstaltungen und auch private Treffen nur noch für Geimpfte und Genesene geben können, so Strobl.
Auch Tschechien und Ungarn zu Hochrisikogebieten erklärt
15:38 Uhr
Die Bundesregierung stuft nicht nur fast ganz Österreich, sondern auch Tschechien und Ungarn als Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut bekannt. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Die österreichische Regierung plant ihrerseits einen landesweiten Lockdown für Ungeimpfte. Laut Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) soll er für alle neun Bundesländer gelten und am Sonntag beschlossen werden.
Notbetrieb in SRH Kliniken im Kreis Sigmaringen
14:33 Uhr
Die Inzidenzlage im Kreis Sigmaringen ist kritisch. Die SRH-Kliniken rechnen daher mit weiteren Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen. Nun wird auf Notbetrieb umgestellt.
Rotes Kreuz warnt vor Überlastung des Rettungsdienstes
14:11 Uhr
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt davor, dass der Rettungsdienst angesichts der zusätzlichen Belastung durch die steigenden Coronazahlen wieder an seine Leistungsgrenze kommt. Marc Groß, Geschäftsführer des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, sagte, flächendeckende Impfangebote und Schnelltests könnten eine Überlastung des Rettungsdienstes verhindern. Gebot der Stunde sei das Impfen. "Daneben braucht es klar kommunizierte, nachvollziehbare Regeln, deren Einhaltung sowie den Verzicht auf Großveranstaltungen", sagte Groß. Bereits im Frühjahr 2020 sei deutlich geworden, wie schnell das System an seine Grenze kommen könne. Damals häuften sich sogenannte Infektionsfahrten, Einsatzkräfte wurden durch Patienten infiziert.
"Alarmstufe" im Kreis Biberach ausgerufen
13:54 Uhr
Im Kreis Biberach ist wegen der hohen Infektionszahlen die "Alarmstufe" ausgerufen worden. Nach Angaben des Landratsamts Biberach wies das Sozialministerium die Behörden vor Ort an, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Damit gilt dort ab morgen weitgehend die 2G-Regelung mit zahlreichen Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte. Die Maßnahmen sollen bis zum 24. November befristet werden, hieß es. Sollte sich das Infektionsgeschehen im Landkreis dadurch nicht stabilisieren, stellte das Landratsamt weitere Schritte in Aussicht, wie etwa Ausgangsbeschränkungen für nicht geimpfte Menschen. Der Kreis Biberach wies mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 651,2 (Stand: Donnerstag, 16 Uhr) wiederholt das landesweit höchste Infektionsgeschehen im Verhältnis zur Einwohnerzahl auf. Mit der "Alarmstufe" erhalten nur noch Geimpfte und Genesene (2G) Zutritt etwa zu Kinos, Weihnachtsmärkten und Veranstaltungen. Restaurants und Cafés dürfen Ungeimpfte nur noch im Freien und mit einem negativen PCR-Test besuchen. In den Schulen kehrt die Maskenpflicht im Unterricht zurück.
Mannheimer OB kritisiert lasche Kontrollen in der Gastronomie
13:37 Uhr
Der Oberbürgermeister von Mannheim, Peter Kurz (SPD), kritisiert, dass in Kneipen und Restaurants die Corona-Regeln zu lasch kontrolliert werden. In Mannheim sei bei Prüfungen festgestellt worden, dass in der Hälfte der Fälle nicht richtig kontrolliert worden sei. Die Stadt habe bereits 14 Androhungen von Zwangsgeld verschickt, so Kurz. In anderen Ländern wie etwa in Frankreich, Spanien oder Portugal, sei das deutlich anders. Dort werde selbstverständlich konsequent und nicht nur oberflächlich kontrolliert - anders als hierzulande. Das sehe man auch an den Zahlen, so Kurz.
Kein Testnachweis per Schülerausweis mehr für Volljährige
12:54 Uhr
Volljährige Schülerinnen und Schüler können nur noch bis Ende des Jahres einen Corona-Testnachweis per Schülerausweis erbringen. Das hat Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) angekündigt. Zur Begründung sagte Schopper, sie zählten schon lange zu der Personengruppe, für die die Ständige Impfkommission eine Impfempfehlung ausgesprochen habe. "Wir bekommen die Pandemie nicht weggetestet, nur die Impfung eröffnet uns den Weg aus der Pandemie." Da die Regelung erst Ende des Jahres auslaufe, hätten die Betroffenen ausreichend Zeit für eine vollständige Immunisierung. Bislang reicht der Schülerausweis für alle Schülerinnen und Schüler als Testnachweis, weil sie an den Schulen regelmäßig auf Corona getestet werden.
BW-Seite informiert über Impfstützpunkte
12:35 Uhr
Das Land Baden-Württemberg veröffentlicht auf der Internetseite www.dranbleiben-bw.de wichtige Informationen zu Impfaktionen und den Standorten mobiler Impfteams. Die Landesregierung hat angekündigt, das Impfangebot deutlich hochzufahren und die Zahl der Impfteams zu verdoppeln. Auf der Internetseite sind unter anderem auch Informationen zur Auffrischungsimpfung und zur Immunisierung von Schwangeren zu finden.
Krankenhausgesellschaft: "Prämie macht Belastung nicht wett"
12:12 Uhr
Die Krankenhausgesellschaft bezeichnet die erneute Prämie für Intensivpflegekräfte als Zeichen der Wertschätzung. Sie könne aber die emotionale Belastung nicht wettmachen, erklärte der Hauptgeschäftsführer der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft, Matthias Einwag. Den Pflegekräften mache es zu schaffen, dass die Behandlung schwerkranker Menschen zugunsten jener verschoben werde, die sich hätten impfen lassen können. "Der Berufsethos kommt da unter Dauerstress", so Einwag. Das Land hatte angekündigt, den Pflegerinnen und Pflegern auf den Intensivstationen im Land eine Prämie von bis zu 1.500 Euro zu zahlen. Das soll verhindern, dass Fachkräfte in andere Berufe abwandern, ihre Arbeitszeit reduzieren oder sich in andere Stationen versetzen lassen. Angesichts voller Intensivstationen hätten die Krankenhäuser nicht nur über die Reihenfolge der Behandlung zu entscheiden, so Einwag. "Sie stehen auch bald vor der schwierigen Abwägung zwischen Behandlung von Patienten einerseits und Mitarbeiterschutz andererseits."
Österreich ab Sonntag wieder Hochrisikogebiet
11:24 Uhr
Die Bundesregierung stuft Österreich ab diesem Sonntag wieder als Corona-Hochrisikogebiet ein. "Ja, können wir bestätigen", sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin auf eine entsprechende Frage und verwies auf die dortige Infektionslage und Dynamik. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Auf der Webseite des Robert Koch-Instituts, wo die von der Bundesregierung vorgenommenen Einstufungen als Hochrisikogebiete veröffentlicht werden, tauchte Österreich allerdings am späten Freitagvormittag noch nicht wieder auf. Die "FUNKE Mediengruppe" hatte bereits am Vorabend berichtet, dass Österreich als Hochrisikogebiet eingestuft werden solle. Einzelne Gemeinden in Österreich sollten demnach allerdings ausgenommen werden.
Ab kommender Woche wieder kostenlose Corona-Tests
11:20 Uhr
Voraussichtlich ab kommender Woche sollen die Menschen in Deutschland wieder Zugang zu kostenlosen Corona-Tests bekommen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die entsprechende Verordnung heute unterzeichnen. "Sie gilt ab morgen." Er gehe davon aus, dass ab Anfang der Woche nach und nach auch das Angebot an Tests ausgebaut werde.
Studierende der Uni Heidelberg wünschen sich Hybridveranstaltungen
10:57 Uhr
Die Universität Heidelberg versucht mit möglichst vielen Präsenzveranstaltungen zur Normalität zurückzukehren. Einige Studierende haben dabei aber Bedenken.
Besucherstopp in den Fachkliniken Bad Urach
10:53 Uhr
Die Reha-Kliniken in Bad Urach (Kreis Reutlingen) sind derzeit für Besucher gesperrt. Knapp 20 Mitarbeitende und 20 Patienten wurden positiv auf das Coronavirus getestet, so Geschäftsführer Uli Wüstner der Fachkliniken Hohenurach. Der Impfstatus der Erkrankten sei nicht genau bekannt. Auch wisse man nicht, wie das Virus in die Klinik gelangt sei. Allerdings vermutet Wüstner, dass es durch Besucher hineingetragen wurde. Generell gilt für alle Mitarbeitenden und Patienten eine Maskenpflicht. In der Geriatrie, auch als Altersmedizin bezeichnet, gilt derzeit nicht nur ein Besucher-, sondern auch ein Aufnahmestopp. Der letzte Corona-Ausbruch in den Fachkliniken Hohenurach ereignete sich im März 2020.
Bundesweite Umfrage: Knapp die Hälfte für schärfere Corona-Maßnahmen
10:49 Uhr
Fast jeder Zweite in Deutschland hält angesichts der stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen härtere Maßnahmen für angemessen. Laut einer Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen halten nur noch 32 Prozent der Befragten die aktuell geltenden Maßnahmen für gerade richtig. 16 Prozent finden sie übertrieben, 49 Prozent denken der Umfrage zufolge, sie müssten härter ausfallen. Die Forderung, bundesweit nur noch Geimpften und Genesenen (2G) den Zugang zu Restaurants, Hotels sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen zu ermöglichen, finden 67 Prozent gut und 32 Prozent nicht gut.
Von Landesregierung beauftragte Studie: 90 Prozent Impfquote ist nötig
10:44 Uhr
Laut einer Studie müssten etwa 90 Prozent der gesamten Bevölkerung geimpft sein, damit sich die verbreitete Delta-Variante des Coronavirus selbst dann nicht weiter ausbreiten kann, wenn alle Kontakteinschränkungen aufgehoben würden. Zu diesem Ergebnis kommt der Tübinger Epidemiologen Prof. Dr. Martin Eichner in seiner Literaturstudie, die er im Auftrag des baden-württembergischen Sozialministeriums vorgelegt hat. Die Impfstoffe, die derzeit verabreicht werden, sind alle geeignet und sehr wirksam - auch das bestätigen die Ergebnisse. Selbst bei der sehr aggressiven Delta-Variante schützen die Impfstoffe zu 90 bis 100 Prozent davor, sehr schwer zu erkranken, ins Krankenhaus zu müssen oder zu sterben. "Uns ist es ganz wichtig, dass wir unsere Politik auf Basis von wissenschaftlichen Fakten machen. Und diese verdeutlichen: Noch viel mehr Menschen in Baden-Württemberg müssen sich impfen lassen. Unsere Impfquote von 65,4 Prozent reicht nicht, um die Pandemie zu besiegen", sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) über die Ergebnisse der Studie.
Fachverbände aus Gesundheit und Pflege für berufsbezogene Impfpflicht
10:27 Uhr
Ein Bündnis aus Ärzten, Kliniken und Vertretern der Pflegekräfte spricht sich für die Einführung einer berufsspezifischen Impfpflicht aus. "Wir begrüßen die aktuelle Stellungnahme des Deutschen Ethikrates, in der er die Bundesregierung auffordert, kurzfristig die Einführung einer berufsbezogenen Impfpflicht zum Schutz besonders vulnerabler Menschen in Einrichtungen des Gesundheitswesens zu prüfen." So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und dem Verband medizinischer Fachberufe, die der Funke Mediengruppe vorliegt. In dem Schreiben werden weitere Sofortmaßnahmen verlangt. Zum Beispiel bundesweit einheitliche 2G-Regeln für den Zugang zu Angeboten des Öffentlichen Lebens als zwingende Zutrittsvoraussetzung. "Für Aktivitäten mit besonders hohem Infektionsrisiko, vor allem in Regionen mit hohen Infektionsraten, sollten Antigen-Schnelltests zusätzlich zur 2G-Regelung (2G+) obligatorisch werden", schreiben die Medizinverbände.
Gaststättenverband: Politik muss neuen Lockdown ausschließen
9:39 Uhr
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat an die Politik appelliert, einen neuen Lockdown wegen der hohen Corona-Infektionszahlen auszuschließen. "Es muss sichergestellt sein, dass unsere Betriebe jetzt dauerhaft geöffnet bleiben", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Ingrid Hartges, am Freitag bei "RTL/ntv". Einen erneuten Lockdown würde die Branche nach ihren Worten vor allem mental und emotional nicht überleben. Es sei auch rechtlich mehr als problematisch, für Geimpfte einen Lockdown zu verhängen. Hartges rief die künftige Ampel-Koalition zugleich auf, die Corona-Wirtschaftshilfen über das Jahresende hinaus zu verlängern. Sie begrüßte die Zusage, die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld weiter gelten zu lassen. "Es wäre absolut unverständlich, wenn nicht auch die Überbrückungshilfe verlängert wird, bis zumindest 31. März", so Hartges.
Wirtschaftsweise rät Firmen zur Absage großer Weihnachtsfeiern
9:04 Uhr
Angesichts der hohen und weiter steigenden Corona-Infektionszahlen hat die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer Unternehmen zur Absage großer Weihnachtsfeiern geraten. "Große Weihnachtsfeiern halte ich in der aktuellen Lage nicht für angebracht", sagte die Ökonomin, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Stattdessen wäre die 2G-Regel eine Überlegung, um "kleine Feiern stattfinden zu lassen". Auch generell hält die Wirtschaftsexpertin die 2G-Regel in vielen Betrieben für sinnvoll. Dafür brauche es allerdings nun die Booster-Impfung. Grundsätzlich sollten Arbeitgeber zudem den Impfstatus ihrer Beschäftigten kennen dürfen, sagte Schnitzer. "Es ist unverständlich, dass man Mitarbeitende zum Kunden schicken kann, der einen solchen Nachweis verlangt, während der Arbeitgeber ihn nicht erfragen darf." Zudem müssten sich viele Menschen ein Büro mit Kolleginnen und Kollegen teilen, ohne zu wissen, ob diese geimpft sind. "Das verunsichert viele."
Reservistenverbandschef fordert Impfpflicht für Soldaten
8:41 Uhr
Der Präsident des Bundeswehr-Reservistenverbands, Patrick Sensburg, hat sich für eine Impfpflicht für Soldatinnen und Soldaten ausgesprochen. "Ich selbst halte eine Impfpflicht für den richtigen Weg. Ohne sie werden wir nicht aus der Pandemie kommen", sagte er der "Wirtschaftswoche". Die Soldaten würden aktuell wieder zunehmend zur Amtshilfe aufgefordert, zitierte das Magazin einen Sprecher des Kommandos Territoriale Aufgaben. Sie unterstützten Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung oder auch Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und Impfzentren beim Testen und Impfen. Die Bundeswehr entsende "möglichst nur geimpfte Soldaten" für Amtshilfe in sensiblen Bereichen.
Bekommen Fußballprofis in Corona-Quarantäne weiterhin Gehalt gezahlt?
8:25 Uhr
Die Corona-Fälle im Profifußball nehmen wieder zu. Zuerst vermeldete der Zweitligist SV Sandhausen 18 Corona-Fälle, in dieser Woche musste sich Bayern-Spieler Niklas Süle nach einem positiven Corona-Befund in Quarantäne begeben. Dabei stellt sich die Frage: Müssen Vereine in so einem Fall die Gehälter für ihre Spieler weiterbezahlen?
Intensivmediziner: "Wir müssen Booster-Impfungen erheblich beschleunigen"
8:13 Uhr
Wegen der stark steigenden Infektionszahlen ist aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft eine Überlastung der Intensivstationen nicht mehr abzuwenden. In Baden-Württemberg sind von etwa 2.260 Intensivbetten gut 2.000 belegt, knapp 16 Prozent davon mit Patientinnen und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind.
Beamtenbund: Bei Corona-Kontrollen nur Stichproben möglich
7:31 Uhr
Der Chef des Beamtenbundes dbb, Ulrich Silberbach, hat Erwartungen an umfassende staatliche Kontrollen von strengen Corona-Regeln in Herbst und Winter gedämpft. "Es wird auf Stichproben hinauslaufen, mehr ist einfach nicht drin", sagte Silberbach der Deutschen Presse-Agentur. "Jetzt werden die Krisenstäbe wieder hochgefahren, und ich höre aus vielen Verwaltungen, dass man überhaupt nicht weiß, woher man noch Leute nehmen soll, um 3G oder 2G zu kontrollieren." Die Kolleginnen und Kollegen fühlten sich von der Politik zum wiederholten Mal im Stich gelassen, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. Gesundheits-, Ordnungs- und Gewerbeaufsichtsämter, Polizei, Rettungsdienste sowie Gesundheits- und Pflegekräfte arbeiteten seit mehr als eineinhalb Jahren am Limit. Aktuell fehlten dem öffentlichen Dienst mehr als 300.000 Beschäftigte. Angesichts der vierten Pandemiewelle versage die Politik erneut mit Blick auf klare Ansagen und flächendeckend wirksame Maßnahmen. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass es seit letztem Winter mehr oder weniger gar keine Lernkurve bei den politischen Akteuren gab", so Silberbach.
Mannheim will mobile Impfteams aufstocken
7:22 Uhr
Die Stadt Mannheim will die Zahl der mobilen Impfteams auf drei aufstocken. Dafür hat sich der Hauptausschuss des Gemeinderats ausgesprochen. Der Impfbus soll weiterhin vor allem Veranstaltungen, Sportereignisse und Orte bedienen, an denen es keine festen Räumlichkeiten gibt. Das zweite mobile Impfteam fährt an festen Impftagen in die Quartiere der Stadt, das dritte Impfteam bleibt stationär im Stadthaus N1. Die Teams sollen bis Ende März im Einsatz sein. Die Kosten dafür betragen knapp eine Million Euro. Die Stadt geht davon aus, dass das Land einen großen Teil davon übernimmt. Die baden-württembergische Landesregierung hatte eine erhebliche Aufstockung der Impf-Kapazitäten angekündigt.
Immer mehr Anfeindungen gegen Ärzte und Pflegekräfte
7:06 Uhr
Gewerkschaften berichten von wachsender Aggressivität gegenüber Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften. Insbesondere diejenigen, die für das Impfen werben, erlebten oft direkte Bedrohungen, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Vor allem die verbale Gewalt hat an Häufigkeit und Schärfe zugenommen", so Johna. Ähnlich äußerten sich Vertreter von Pflegekräften etwa in Kliniken. "Wir beobachten, dass Patientinnen und Patienten aggressiver und ungehaltener reagieren als wir das bisher kannten", sagte Grit Genster, Expertin für den Bereich Gesundheitswesen bei ver.di. Das gelte besonders bei der Durchsetzung von coronabedingten Hygiene-Maßnahmen wie Isolation, Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht oder bei PCR-Tests. Pflegekräfte seien solchen Konflikten mit Patienten und deren Angehörigen stärker ausgesetzt, da sie auf den Stationen im Alltag präsenter sind als etwa ärztliches Personal, mahnte Genster.
Patientenschützer lehnen Impfpflicht für Pflegekräfte ab
6:52 Uhr
Patientenschützer warnen mit Nachdruck vor den Folgen einer Impfpflicht für Pflegekräfte. "Schon jetzt ist es schwer, eine gute Pflege zu organisieren", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Falls ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigten oder entlassen werden müssten, würde das die ohnehin angespannte Lage dramatisch verschärfen. "Schon heute schlägt die Pandemie am stärksten nicht in den Krankenhäusern, sondern in der Altenpflege zu", sagte Brysch. Er verwies auf Zahlen aus Großbritannien, wo seit Donnerstag eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen gilt. Ungeimpfte dürfen nicht mehr in Kontakt mit Pflegebedürftigen kommen, ihnen droht deshalb
Kletterhallen hoffen auf erneuten Boom nach Corona-Auswirkungen
6:12 Uhr
Nach zwei Lockdowns und eingebrochenen Einnahmen hoffen die Betreiber von Kletter- und Boulderhallen auf einen erneuten Boom. "Einige wenige Hallen erzielen zwar wieder Besucherzahlen wie vor der Pandemie, aber immer nur auf die Vergleichsmonate bezogen. Über das Jahr gerechnet fehlen die Eintritte der Schließzeiten", sagte der Sprecher des Deutschen Alpenverbands (DAV), Markus Grübl. Bei den meisten Hallen seien die Zahlen nach wie vor niedriger als vor der Pandemie. "Wir hoffen, dass sich nach Corona die Zahlen wieder auf die Vor-Corona-Zeit einpendeln." Probleme und Chancen der Branche werden bald auch in Friedrichshafen (Bodenseekreis) Thema sein: Am 19. November treffen sich Vertreter von Freizeit- und Industriekletterern sowie Hersteller von Ausrüstung dort erstmals zur zweitägigen Fachmesse "Vertical Pro". Vor allem die Bereiche Klettern und Bouldern im Freien sowie Klettersteiggehen hätten von der Pandemie "überwiegend profitiert", heißt es vom Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie. "Nur die Kletterhallen konnten diese Entwicklung nicht mitmachen."
3G-Regeln: Heil will Einigung mit Arbeitgebern und Gewerkschaften
5:38 Uhr
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die geplanten 3G-Regeln am Arbeitsplatz zur Eindämmung der vierten Corona-Welle im Konsens mit Wirtschaft und Gewerkschaften einführen. "Zur konsequenten Umsetzung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz suche ich das Gespräch mit den deutschen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Nur im Schulterschluss zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Staat können wir für wirksamen Schutz und mehr Impfungen sorgen", sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus, um das Infektionsgeschehen zu verringern. Deshalb sei es richtig, die Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz beizubehalten.
RKI meldet bundesweit 48.640 Neuinfektionen
5:26 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 48.640 neue positive Corona-Tests. Das sind über 11.500 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 37.120 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 263,7 von 249,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 191 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.389. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als rund 4,9 Millionen Corona-Tests positiv aus.