Für die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart am 8. November 2020 würde nach einer aktuellen Umfrage von Infratest dimap für den SWR und die "Stuttgarter Zeitung" keiner der Bewerber im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit erreichen.
Drei Bewerber fast gleichauf
Bei der Frage, wer ein guter Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin für die baden-württembergische Landeshauptstadt wäre, kommt die Bewerberin Veronika Kienzle (Grüne) auf eine Zustimmung von 25 Prozent, dicht gefolgt von Frank Nopper (CDU) mit 24 Prozent Zustimmung. Martin Körner (SPD) liegt bei den Zustimmungswerten knapp dahinter und erreicht bei der Umfrage 23 Prozent.
In der Umfrage wurde nach weiteren Kandidaten gefragt, die von einer im Stuttgarter Gemeinderat vertretenen Gruppierung unterstützt werden oder sich bereits bei einer Wahl erfolgreich präsentiert haben. Von diesen landet Hannes Rockenbauch (SÖS) mit 19 Prozent vor dem parteiunabhängigen Marian Schreier mit 18 Prozent. Malte Kaufmann (AfD) kommt bei der Frage, ob er ein guter Oberbürgermeister wäre, auf 4 Prozent. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter die Kandidaten nicht kennen. Jeder Zweite der Befragten gab an, die Kandidaten nicht beurteilen zu können.
Wichtigstes politisches Thema: Mobilität, Verkehrsanbindung, ÖPNV
Die Sicht auf die wichtigsten politischen Themen in der Stadt variiert bei den befragten Bürgerinnen und Bürgern in Stuttgart deutlich. So gibt es aktuell kein Thema, auf das sich die Mehrheit der Wahlberechtigten als wichtigstes Problem der Stadt einigen kann. Am wichtigsten wurde das Thema Mobilität/Verkehrsanbindung/öffentlicher Nahverkehr mit 28 Prozent benannt. Den Bereich bezahlbarer Wohnraum/Mieten halten die Befragten mit 23 Prozent für wichtig, gefolgt von dem Thema Umweltschutz/Klimawandel mit 13 Prozent. Sicherheit und Bekämpfung der Kriminalität halten 2 Prozent der Befragten für ein drängendes Problem.
Kein gutes Zeugnis für Amtsinhaber Fritz Kuhn
Fritz Kuhn (Grüne) ist seit 2013 Oberbürgermeister der baden-württembergischen Landeshauptstadt und hatte Anfang des Jahres angekündigt, aus persönlichen Gründen nicht wieder antreten zu wollen. Die Beurteilung seiner Amtszeit stellt ihm laut dieser Umfrage kein gutes Zeugnis aus: Für einen guten Oberbürgermeister halten ihn danach 38 Prozent, 49 Prozent der Befragten bewerten Kuhns Amtszeit hingegen negativ.